Rallye Schweden nach WP24

Latvala gewinnt vor Hirvonen

Jari-Matti Latvala setzt die Erfolgsserie von Ford in Schweden fort. Selbst ein Reifenschaden im Finale konnte den Finnen nicht mehr aus der Bahn werfen, er holt sich den Sieg vor Mikko Hirvonen und Mads Östberg.

<strong>SIEG:</strong> Jari-Matti Latvala gewinnt die Rallye Schweden, trotz eines Reifenschadens auf der drittletzten Prüfung

Ein dicker Steinbrocken auf der drittletzten Prüfung machte den Ausgang der Rallye Schweden doch noch einmal spannend. Zuerst ramponierte sich Petter Solberg (Ford) den rechten Vorderreifen daran, wenig später räuberte sein Teamkollege Jari-Matti Latvala darüber und humpelte ebenfalls mit einem Plattfuß ins Ziel.

 

Während Solberg auf Platz vier zurückfiel, konnte sich Latvala noch an der Spitze behaupten. Dennoch war sein Vorsprung auf lediglich acht Sekunden zusammen geschrumpft. Verfolger Mikko Hirvonen witterte noch einmal Morgenluft. Doch Latvala ließ sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Sofort setzte er auf WP23 die Bestzeit, ein klares Zeichen an den Citroën-Konkurrenten. Auch auf der letzten Prüfung hielt Latvala dem enormen Druck stand und sicherte sich den Sieg in Schweden.

 

"Hier habe ich zum ersten Mal einen WM-Lauf gewinnen können und jetzt erneut ganz oben zu stehen ist ein besonderes Gefühl", jubelte Latvala im Ziel. "Nach meinem Ausfall lastete ein großer Druck auf meinen Schultern."

 

Petter Solberg war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Aber ich freue mich für Jari-Matti und das Team", so der Norweger. Gute Stimmung herrschte dagegen bei seinem jungen Landsmann Mads Östberg, der direkt vom Pech Solbergs profitierte und doch noch Dritter wurde. "Ein sehr gutes Ergebnis für mich", meinte Östberg. "Aber an Jari-Matti und Mikko wäre ich nicht herangekommen." Hinter Solberg und Östberg landete Evgeny Novikov (Ford) auf Platz fünf. "Auf das Ergebnis bin ich sehr stolz", so der Russe. "Vor allem weil ich vor Sebastien Loeb ins Ziel gekommen bin."

 

Der Weltmeister hakte die Rallye Schweden zügig ab. Nach einem zeitraubenden Ausrutscher auf der siebten Prüfung musste sich Loeb frühzeitig von den Hoffnungen auf einen Podiumsrang verabschieden. Leidglich Platz sechs sprang am Ende für den erfolgsverwöhnten Champion heraus, die Konkurrenz dürfte sich insgeheim eine zweite oder gar dritte Winterrallye im Kalender wünschen. Kleines Trostpflaster für Loeb: Auf der abschließenden Power-Stage holte er vor Petter Solberg und Latvala die Bestzeit und damit drei Extrapunkte für die Weltmeisterschaft. Diese führt er mit 39 Punkten weiterhin an, Hirvonen (32) ist Zweiter vor Petter Solberg (29). Schweden-Sieger Latvala liegt nun mit 26 Punkten auf Rang vier.

 

Hoffnungen auf das Podium hatte sich vor dem Start auch Henning Solberg gemacht. Doch nach einem verpatzten Qualifying musste der Ford-Pilot am Freitag früher als erhofft auf die Strecken und kämpfte sich "durch teilweise abenteuerliche Spuren" seiner Vorderleute, die über wenig Erfahrungen beim Winterklassiker verfügten. Immerhin sorgte das direkte Duell mit Loeb um Platz sechs später für mehr Motivation, doch an den Franzosen kam Solberg nicht mehr heran. Hinter ihm erreicht Patrik Sandell (Mini) den achten Rang. Martin Prokop und Eyvind Brynildsen (beide Ford) belegen die beiden letzten Punkteränge.  



Das ist der Gipfel!

30.000 Promille verteilt auf 10.000 Rallye-Fans die 5.000 Lagerfeuer im Schnee abbrennen. Und das alles an einer Sprungkuppe an der keiner was sieht. Klingt bekloppt, ist aber der Zuschauerpunkt der Schweden-Rallye schlechthin: die Colins Crest Arena in der Prüfung Vargasen. Und bei einem Beklopptentreffen darf ich natürlich nicht fehlen …

  

VW-Pilot Sebastien Ogier (Skoda) erreichte als schnellster S2000-Pilot das Ziel. Sein Teamkollege Andreas Mikkelsen, mit dem sich der Franzose über weite Strecken ein spannendes Duell geliefert hatte, erwischte auf WP23 jenen Steinbrocken, dem bereits Latvala und Solberg zum Opfer gefallen war. "Danach war unsere Rallye gelaufen", so der Norweger. Proton-Pilot P-G Andersson ging am Sonntag kein unnötiges Risiko mehr ein und sicherte sich vor Craig Breen (Ford) und Pontus Tidemand (Skoda) den Sieg in der SWRC-Wertung. 

 

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