RALLYE FINNLAND

Latvala gewinnt Nervenkrimi

Finnland kann aufatmen. Jari-Matti Latvala hat Sebastien Ogier bezwungen. Der schnellste Fahrer des Wochenendes holte den verdienten Sieg. Nicht minder beeindruckend: Die Vorstellung von Kris Meeke.

Dieser Sieg ist Balsam für die finnische Seele. Endlich steht einer der ihren wieder ganz oben auf dem Treppchen und die aufmüpfigen Franzosen sind ins zweite Glied verdrängt worden. Jari-Matti Latvala behielt im spannungsgeladenen Finale der Rallye Finnland nicht nur die Nerven, sondern auch die Oberhand. Mit lediglich 3,6 Sekunden setzt er sich gegen seinen Teamkollegen und Vorjahressieger Sebastien Ogier durch.

„Es war ein sehr hartes Stück Arbeit um diese Rallye zu gewinnen“, sagte Latvala im Ziel. „Wir hatten von Anfang an ein gutes Gefühl, aber unsere gestrigen Probleme hätten uns fast den Sieg gekostet. Ich habe verdammt hart gekämpft und eine brillante Leistung gezeigt. Jetzt bin ich einfach nur glücklich.“

Ogier hatte am Morgen vergeblich versucht, Latvala in einen Fehler zu hetzen. Der hatte sich mit der ersten Bestzeit der Etappe ein Stück vom Weltmeister abgesetzt, aber Ogier konterte auf der mit 23,1 Kilometer längsten Prüfung „Myhinpää“ des Tages umgehend und stellte den alten Abstand wieder her. Die abschließende Power-Stage ging zwar wieder an Ogier, aber Latvala war nur eine Zehntel langsamer und das Duell der beiden VW-Piloten entschieden.

Für die Statistikfreunde: Latvala sorgte für den 18. Sieg von Volkswagen, bei bisher 21 Einsätzen entspricht dies einer Erfolgsquote von 85.7 Prozent. Für Latvala selbst war es der elfte WM-Sieg, sein vierter im Polo R WRC.

Meeke ist Fahrer der Rallye

Nicht minder beeindruckend war die Vorstellung von Kris Meeke. Bei seinem zweiten WRC-Einsatz in Finnland fuhr der Citroën-Pilot stets an der Spitze mit und holte sich den viel beachteten dritten Rang. „Es ist ein sehr schönes Ergebnis. Aber wir sind noch nicht perfekt. Bis dahin muss ich noch viel arbeiten“, ist Meeke vom eigenen Verbesserungspotenzial überzeugt.

Wie sehr diese Selbstoptimierung funktioniert hat, kann der Nordire möglicherweise 2015 beweisen, denn Citroën-Teamchef Yves Matton hatte zu Wochenbeginn klar gemacht, dass für ihn die anstehenden drei WM-Läufe entscheidend für die Fahrerwahl sein werden. Deshalb dürfte es Mads Östberg besonders wurmen, dass er gestern nach einem langen Sprung auf einen dicken Fels geknallt war und dabei den Überrollkäfig seines DS3 WRC verbog. Die Technischen Kommissare erteilten daraufhin Startverbot und schickten den Norweger vorzeitig nach Hause. Bis zu diesem Missgeschick hatte Östberg jedoch nicht wirklich überzeugen können und stand klar im Schatten von Meeke.

Hinter dem Podium fährt VW-Junior Andreas Mikkelsen den vierten Rang nach Hause und kann sich vor dem erneut enttäuschenden Mikko Hirvonen (Ford) behaupten. Auch Juho Hänninen (Hyundai) hatte sich mehr als Platz 6 ausgerechnet, doch ein Fahrfehler am Freitag warf ihn frühzeitig zurück.

In der WRC2 ließ Karl Kruuda (Ford Fiesta S2000) nichts mehr anbrennen und holte sich den zweiten Saisonsieg. Hinter ihm erreichten Jari Ketomaa und Ott Tänak (beide Ford Fiesta R5) die weiteren Podiumsplätze.

GALERIE: Rallye Finnland 2014


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