Latvala führt knapp vor Ogier und Paddon

So spannend darf es ruhig weitergehen. Mit nur 7,9 Sekunden Vorsprung führt Jari-Matti Latvala (Volkswagen) die Rallye Argentinien nach dem ersten Tag an. Hinter ihm lauern Teamkollege Sebastien Ogier und Hyundai-Speerspitze Hayden Paddon auf einen Fehler des Spitzenreiters. Doch dieser gibt sich tiefenentspannt. „Ich bin sehr zufrieden mit dem ersten vollen Tag hier in Argentinien. Es ging vor allem darum, ein Gefühl für die Bedingungen zu gewinnen und langsam das Tempo zu steigern. Prüfung für Prüfung habe ich mir so einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Morgen werden wir versuchen, so weiterzumachen“, meinte Latvala.

Ogier wittert Siegchance

Weltmeister Sebastien Ogier hatte nur zur Mittagspause ein kleines Stimmungstief, doch als er spürte, dass ihm Latvala nicht davonfahren kann, hellte sich das Gemüt des Franzosen auf der zweiten Tagesschleife wieder auf. „Ehrlicherweise hatte ich erwartet, dass ich zu Beginn der Rallye mehr Zeit auf die Spitze verlieren würde. Deshalb war ich am Mittag auch nicht wirklich optimistisch gestimmt. Die Bedingungen waren am Nachmittag aber besser als gedacht“, meinte Ogier, der jedoch nicht nur Latvala im Blick haben muss, sondern auch Paddon, der lediglich 3,5 Sekunden hinter ihm liegt.

Der Hyundai-Pilot war mit seiner Leistung entsprechend zufrieden. „Am Morgen habe ich etwas übertrieben beim Fahren und mir zu viele Fehler geleistet. In der zweiten Tageshälfte habe ich es ruhiger angehen lassen und selbst das kleine Problem mit dem hinteren Dämpfer hat uns nichts anhaben können“, meinte Paddon, der den Neustart am Samstag kaum erwarten kann. „Das ist mein Lieblingstag der Rallye Argentinien.“

Pechvogel Thierry Neuville

Andreas Mikkelsen (Volkswagen) liegt als Vierter 25,7 Sekunden hinter Latvala zurück, hinter ihm folgen Dani Sordo (Hyundai) und Mads Östberg (Ford). Ford-Privatier Henning Solberg kann sich als Siebter vor Eric Camilli im zweiten Werks-Fiesta behaupten. Der Franzose erhielt von M-Sport-Chef Malcolm Wilson nach drei Ausfällen eine deutliche Ermahnung und muss in Argentinien unbedingt das Ziel sehen. Lokalmatador Marcos Ligato (Citroën) beendete zur Freude seiner Fans den Tag als Neunter, noch vor Thierry Neuville, der einen Auftakt zum Vergessen erlebte. Ein Elektrikproblem verursachte Motoraussetzer und warf den Belgier frühzeitig aus dem Rennen ums Podium. Lorenzo Bertelli musste nach einem Leistungsverlust aufgeben, ebenso wie sein Ford-Markenkollege Ott Tänak, den ein Lichtmaschinenproblem ausbremste.

Al-Kuwari dominiert WRC2

In der WRC2-Wertung liegt Abdulaziz Al-Kuwari im Wallenwein-Skoda Fabia R5 klar vorn. Mit 53,3 Sekunden Rückstand folgt sein Markenkollege Didier Arias auf dem zweiten Rang, Nicolas Fuchs ist in einem weiteren Skoda Dritter. WRC2-Spitzenreiter Elfyn Evans musste bereits am Morgen seinen Fiesta R5 mit einem Elektrikschaden abstellen.

Nebenjob für Beifahrer

Bei der Rallye Argentinien müssen die Beifahrer nicht nur das Gebetsbuch verlesen, sondern auch dem nassen Element trotzen. Angesichts der vielen Wasserdurchfahrten ist von ihnen regelmäßig ein zusätzlicher Handgriff gefragt: Vor besonders tiefen Wasserläufen müssen die Copiloten per Schalter eine Klappe betätigen, dass die Luftzufuhr zum Motor abriegelt, um ein Eindringen von Wasser in den Ansaugtrakt zu verhindern.

Zwischenstand nach 9 von 18 Prüfungen

LINK:Aktuelle Ergebnisse Argentinien

Am Samstag begrüßt das Punilla-Tal die Teams mit drei Prüfungen, die doppelt befahren werden. Auch sie sind nicht gänzlich neu, so dass Argentinien-Routiniers mit ihrer ganzen Erfahrung punkten können.

VIDEO: Highlights Rallye Argentinien 1