WM 2015

Korsika ist Kandidat für WM-Lauf

Nach dem Abzug aus dem Elsass strickt der französische Verband FFSA mit heißer Nadel an seinem WM-Lauf, der im Oktober stattfinden soll. Eine Rückkehr nach Korsika scheint so gut wie sicher – auch wegen den geringeren Kosten.

Die FFSA machte kurzen Prozess. Weil die öffentliche Hand im Elsass die Rallye Frankreich nicht mehr wie gefordert unterstützte, verabschiedete sich der Verband aus der Region. Die finanzielle Beteiligung der örtlichen Behörden sei eine der Grundvoraussetzungen für einen WM-Lauf, hieß es seitens der FFSA und diese sei im Elsass nicht mehr gegeben. 

Kaum war die Bombe geplatzt, wurden sofort die Stimmen laut, die eine Rückkehr nach Korsika forderten. Dort fand die Rallye Frankreich jahrzehntelang statt, ehe sie in finanzielle Schieflage geriet und wenig später das WM-Prädikat an die elsässische Heimat von Rekordweltmeister Sebastien Loeb verlor. Auch beim WM-Promoter und und einigen Topteams sieht man den französischen WM-Lauf lieber auf dem Festland. Verständlich, mit geringeren Kosten lassen sich mehr Fans erreichen.  Den nationalen Verband interessiert dies erst einmal wenig.

„Frankreich steht mit einem fixen Termin im WM-Kalender. Wo und wie wir die Rallye machen ist alleine unsere Entscheidung, schließlich haben wie über Jahre gezeigt, dass wir das können“, sagt der bei der FFSA zuständige Dominique Serieys und stellt klar: „Noch ist aber nichts entschieden. Wir haben noch eine weitere Option. Und auch eine komplette Absage ist noch nicht vom Tisch.“

Die befürchtet in Frankreich allerdings kaum jemand. „Frankreich hat keinen Formel-1-Grand Prix. Da wird sich der Verband und die FIA zweimal überlegen, ob sie auch noch den Rallye-WM-Lauf aufgeben, zumal dort ein französischer Hersteller aktiv ist“, erklärt ein Journalist der L’Equipe.

Geringere Kosten auf Korsika

Nicht nur deshalb stehen die Chancen gut, dass die Topliga im Oktober wieder auf die Mittelmeerinsel zurückkehrt. Entsprechende Planspiele werden seit Wochen diskutiert. Auch wegen den geringeren Kosten für die Durchführung und Organisation. Auf Korsika wird so eine Großveranstaltung mit Kusshand aufgenommen. Streckensperrungen, Zuschauerlenkung und Parkflächen werden ohne großen Bürokratieaufwand abgewickelt.

So soll die Rallye Frankreich im Elsass beim Verband intern mit rund drei Millionen Euro Budget taxiert worden sein.  Auf Korsika rechnen die Veranstalter mit einem deutlich günstigeren Satz. Von den kolportierten zwei Millionen Gesamtetat hätte der Verband knapp 1,2 Millionen zu tragen. Kaum einer glaubt, dass man die fehlenden 800.000 Euro nicht auch noch zusammen bekäme.

Eine endgültige Entscheidung soll in den kommenden Tagen gefällt werden. Dann klärt sich auch die Frage, wie man sich mit EM-Promoter Eurosport Events geeinigt hat, denn aktuell steht die Rallye Korsika als EM-Finale im November im FIA-Kalender.

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