Hirvonen will siegen

"Keine optimale Ausgangsposition"

Die Ford-Finnen brennen auf ihr Heimspiel, die Rallye Finnland: Sowohl Mikko Hirvonen als auch Jari-Matti Latvala rechnen sich gute Chancen auf ihren ersten Sieg beim Klassiker aus.

<strong>WM-TITEL IM VISIER:</strong> Mikko Hirvonen will endlich sein Heimspiel gewinnen

Die Ford-Finnen brennen auf ihr Heimspiel, die Rallye Finnland: Sowohl Mikko Hirvonen als auch Jari-Matti Latvala rechnen sich gute Chancen auf ihren ersten Sieg beim Klassiker aus. Für Ford Focus RS WRC-Pilot Hirvonen geht es beim neunten von zwölf Saisonläufen sogar um den WM-Titel: Nach zwei überzeugenden Triumphen in Griechenland und Polen reist der 28-Jährige als Tabellenführer in seine Heimat und die des Rallye-Sports.

Der Sieg bei der wegen ihrer enormen Geschwindigkeiten auch „Grand Prix von Finnland“ genannten Veranstaltung gilt als Traum jedes Rallye-Piloten, die Atmosphäre wegen der zahllosen begeisterten Fans entlang der Strecken ist einzigartig. Wie üblich führen die Wertungsprüfungen über ultraschnelle Schotterwege mit zahlreichen Kuppen, die die World Rally Cars als Rampen für gigantische Sprünge nutzen. Gegenüber dem Vorjahr steht rund ein Drittel der insgesamt 345,15 WP-Kilometer neu im Streckenplan.

 

Dennoch genießen die Finnen, die auf den anspruchsvollen Waldwegen das Rallyefahren lernten, einen großen Heimvorteil – in 58 Jahren konnten nur sieben „Ausländer“ hier gewinnen. Die relativ breiten Strecken weisen eine harte und sehr ebene Fahrbahnoberfläche auf. Dennoch verlangt das Schnellfahren dort nicht nur viel Mut, sondern auch Feingefühl. So verstecken sich hinter den Sprungkuppen oft leichte Biegungen, sodass die Linie vor dem „Take-off“ exakt passen muss, um die Kurve optimal zu erwischen und viel Schwung mitzunehmen.


Der aktuelle Spitzenreiter Mikko Hirvonen startete bereits sieben Mal in Finnland und erreichte dabei zwei Mal den zweiten Platz. Auf seine Titelchancen angesprochen, erklärt er: „Ich sehe die restlichen vier Läufe jetzt als eine Mini-Saison mit drei Schotter- und einer Asphaltrallye. Ich führe die WM an, also liegt der Ausgang in meiner Hand. In Finnland als Erster auf die Strecke zu gehen, ist keine optimale Ausgangsposition – voriges Jahr habe ich deswegen die Rallye verloren.“ Der Finne, der am Freitag seinen 29. Geburtstag feiert, weiß um die Tücken seines Heimspiels: „Die Konkurrenzdichte ist so eng, dass ein kleiner Fehler schon große Auswirkungen haben kann. Und wenn du am Limit fährst, sieht auch eine Kurve oder ein Sprung, den du eigentlich gut kennst, oft ziemlich anders aus. Und wenn das Auto weiter oder höher fliegt als erwartet, kann das zu bösen Überraschung führen.“


Auch für Hirvonens Teamkollege Jari-Matti Latvala – 2009 ebenfalls zum siebten Mal bei der „1000 Seen“ am Start – ist das Heimspiel etwas Besonderes: „Die vielen Fans spornen uns natürlich an. Gleichzeitig stehe ich nach meinem Fehler in Polen unter mehr Druck als üblich. Aber ich bleibe relaxt, weil ich den Rückhalt des gesamten Teams habe“, erklärt der 24-jährige Finne. „Mein Job ist es, Punkte einzufahren und Mikko bei seiner Titeljagd zu unterstützen. In Polen kam ich bei einer ähnlich schnellen Rallye gut zurecht, daher gehe ich zuversichtlich an den Start.“


Am Donnerstag vor der Rallye schloss das Team BP Ford Abu Dhabi einen viertägigen Test in Finnland ab, bei dem Hirvonen und Latvala jeweils über 500 Kilometer zurücklegten und die Fahrzeugabstimmung für den Saisonhöhepunkt optimierten.

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