Wer zahlt, der fährt

Kampf um die Plätze für 2008

Nicht nur die Entscheidung in der diesjährigen Weltmeisterschaft ist spannend, sondern auch die Frage, welcher Fahrer 2008 wo fährt?

<strong>OFFENE STELLEN:</strong> Malcolm Wilson hat 2008 die meisten Plätze zu vergeben

Ford-Teamchef Malcolm Wilson und Suzuki-Kollege Nobuhiro Tajima haben gut Lachen. Sie haben jeweils ein Werks-Cockpit für die Saison 2008 zu vergeben und mindestens fünf Fahrer sind im Gespräch. Doch nicht nur die Leistung wird über den Vergabe entscheiden, beide wollen einen Topmann im Auto, der auch noch Geld mitbringen soll.

 

Das ab Anfang Dezember verwaiste Grönholm-Auto ist der Schlüssel im Fahrerkarussell. Ernsthafte Hoffnungen machen sich zur Zeit Francois Duval, Gianluigi Galli und Jari-Matti Latvala. Letzterer gab bei den zurückliegenden Rallyes eine besonders gute Figur ab, sodass Malcolm Wilson bereits zu gab: „Jari-Matti ist in einer sehr guten Position.“ - Francois Duval wäre für Ford eine Option für die Asphalt-Rallyes, doch der Belgier müsste laut Wilson ebenso Geld mitbringen wie Gigi Galli, der Wilson in Korsika anrief, um seine Dienste anzubieten. Der Italiener wäre auch ein Kandidat bei Suzuki, doch angeblich will Sportchef Tajima von seinen künftigen Werksfahrern jeweils zwei Millionen Euro Mitgift.

 

Die logische Wahl für Suzuki wären Francois Duval und Toni Gardemeister. Doch bisher gilt beim japanischen Neuzugang lediglich ein Auto als vergeben. Toni Gardemeisters lief nach Meinung einiger Beobachter auffällig entspannt über den Service-Platz in Korsika. Manager Timo Jouhki soll bei Suzuki bereits mit dem Geldkoffer vorbeigeschaut haben. Jouhki verneint, dass Gardemeister zahlen müsse, das verwundert wiederum Manfred Stohl: „Wie kommt es dann, dass alle anderen davon reden. Mir kann doch keiner erzählen, der Toni fährt umsonst, wenn sogar der Duval Geld mitbringen muss.“

 

Stohl, Galli und Duval haben sich mittlerweile abgesprochen, dass keiner der drei zahlen will. Die österreichisch-italienisch-belgische Achse ist sauer, dass die finnische Mafia die finanzielle Prohibition unterläuft. Weil über Stohl seit dem angekündigten OMV-Ausstieg kaum jemand redet, brachte der sich selbst ins Spiel: „Ich wäre für Suzuki die beste Wahl. Keiner kennt die WM-Läufe so gut. Außerdem bin ich gut im Testen.“ - Doch bislang wartete der Österreicher vergeblich auf einen Anruf aus Japan.

 

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