WM 2016

Junior-WM steht vor Umbruch

In Portugal startet die Junior-WM in ihre neue Saison. Es könnte das letzte Jahr als Markenserie sein, denn es stehen große Veränderungen an. Diese hängen maßgeblich mit der Neugestaltung des R2-Reglements zusammen.

Künftig soll die Junior-WM wieder mit R2-Fahrzeugen ausgetragen werden

Aktuell wird die Junior-WM als markenbezogene Einheitsserie ausgetragen. Zum Einsatz kommen baugleiche Citroën DS3 R3T. Doch die Kostenspirale in dieser Fahrzeugkategorie hat sich in den letzten Jahren so sehr nach oben geschraubt, dass von einem preiswerten Einstieg schon lange nicht mehr die Rede sein kann. Außerdem kommt es immer wieder zu Schnittmengen mit der WRC3, die für RC3-Fahrzeuge ausgeschrieben ist und damit in Konkurrenz zur Junior-WM steht.

Bei der FIA hat man diese Entwicklungen schon länger im Blick. „Nach der erfolgreichen Einführung der neuen R5-Klasse und der folgenden Umstrukturierung der WRC2 - ich spreche von der Verbannung der RRC - gilt es im nächsten Schritt den Unterbau neu aufzustellen. Wir haben uns da einigen Gedanken gemacht“, sagt FIA Rallye-Manager Jarmo Mahonen und verrät: „Auf dem Tisch liegen mehrere Varianten. Allerdings müssen wir dafür ähnlich wie bei der R5-WRC2-Problematik zuallererst auch das technische Reglement in Angriff nehmen. Die Gespräche in der Rallye-Kommission sind in vollem Gange. Ich bin mir sicher, dass wir schon bald einen klaren Weg aufzeigen können.“

Zusammenarbeit mit Citroën endet

Für die Junior-WM sind mehrere Wege möglich. Ob wohl man gerne weiter auf die Zweirad-angetriebene Topkategorie RC3 setzen möchte, gilt ein Schritt zurück als echte Alternative. Auch und vor allem weil die exklusive Partnerschaft mit Citroën ausläuft und die Franzosen nach Einführung des neuen C3 künftig nicht mehr mit dem DS3 engagieren wollen. Gleichzeitig wäre die Junior-WM eine ideale Plattform für die aktuell potentesten, aber auch kostenintensiven Saugmotor-R2-Modelle von Opel und Peugeot - ob markenoffen oder als Einheitsserie. Mahonen stellt klar: „Noch in diesem Sommer wird die FIA das für Fahrer, Teams und Hersteller wichtige R2-Reglement neu definieren und danach für die ebenfalls immer teurer werdende R3.“

Neuer Boom für R2-Fahrzeuge?

Künftig sollen die R2-Autos von 3-Zylinder-Turbomotoren angetrieben werden, die ähnliche Leistungswerte bieten wie die aktuellen Topautos, aber in Anschaffungs- und Unterhaltskosten deutlich günstiger sein sollen. Nach M-Sport, wo ein Fiesta mit neuem Motor bereits im Vorjahr entwickelt wurde, sollen sowohl Citroën, Hyundai, als auch Skoda parat stehen, wenn das neue Reglement wie erhofft im Sommer, oder spätestens Herbst vom FIA-Weltrat verabschiedet wird. „Läuft alles nach Plan, könnten die ersten Hersteller schon im Frühjahr ihre neuen Autos homologieren. Spätestens ab 2018 dürfte die Kategorie dann ebenso boomen wie aktuell die R5“, ist Mahonen zuversichtlich.

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