WRC

Hyundai-Teamchef: „Formel 1 bietet ungleich höhere Rendite“

Mit seiner langjährigen Erfahrung als Formel 1-Teamchef weiß Cyril Abiteboul ziemlich genau, worauf es bei der Vermarktung einer Meisterschaft ankommt. Jetzt leitet er Hyundai Motorsport und erkennt, was der WRC fehlt.

Seit knapp 100 Tagen ist Cyril Abiteboul neuer Hyundai-Teamchef. In Alzenau fand der 45-jährige nach eigenen Angaben eine verunsicherte Mannschaft vor, die eine neue Struktur braucht. Doch nicht nur der Umbau seines Teams beschäftigt ihn, auch die Vermarktung der Rallye-Weltmeisterschaft.  

„Eine starke Motorsport-Serie muss Geschichten liefern, ob über Menschen, Leistungen, Geschehnisse und natürlich Technologie. In der Formel 1 wird dauernd darüber geredet, was welches Team fürs nächste Rennen macht und welche Teile wer neu bringt. In der Rallye-WM gibt es - auch wegen der aktuellen Regeln - deutlich weniger News. Auch wenn die Formel 1 sehr teuer ist, bietet sie aktuell eine ungleich höhere Rendite“, stellt Abiteboul gegenüber Motorsport aktuell klar.

Mit Toyota und Hyundai engagieren sich aktuell nur zwei Hersteller in der Rallye-WM, M-Sport bekommt zwar technische Hilfe von Ford, aber finanziell steht man allein dar. Die Hoffnungen auf den Einstieg neuer Marken gibt es seit Jahren, aber bislang ist davon nichts zu sehen.

„So spannend die WM aktuell auch ist, wir müssen viel mehr News liefern. Es gilt, bei Medien, Fans und Sponsoren mehr Interesse zu generieren. In meinen Augen schaut man in der Rallye-WM zu sehr auf die Kosten und zu wenig auf den Mehrwert. Es fehlt an Vermarktungsstrategien. Ebenso wichtig sind Reglementstabilität und Perspektiven“, nimmt Abiteboul den WRC-Promoter in die Pflicht.

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