Rallye Monte Carlo

Husarenritt von Sordo

Dani Sordo gehört zu den großen Überraschungen der ersten Monte-Etappe. Selbst ein früher Fahrfehler und das anschließende abenteuerliche Fahrverhalten seines Minis konnten den Spanier nicht davon abhalten auf Gesamtrang zwei zu stürmen.

<strong>STARK:</strong> Dani Sordo lässt sich von einer verbogenen Aufhängung nicht ausbremsen

Bereits vor Beginn des WM-Auftakts war klar, dass die Reifenwahl bei dieser Rallye eine entscheidende Rolle spielen wird. Beide Mini John Cooper Works WRC gingen auf der weichen Mischung an den Start, während einige Konkurrenten auf die superweichen Reifen setzen. Auf der ersten Prüfung erwies sich der von den Mini-Piloten benutzte Michelin-Reifen als perfekte Wahl: Dani Sordo fuhr die zweitschnellste Zeit. Lediglich eine Sekunde trennte ihn vom achtmaligen Weltmeister und fünfmaligen „Monte“-Sieger Sébastien Loeb. Die Hälfte des zweiten Teilstücks absolvierten die Fahrer auf Eis und Schnee. Sordo entschied sich, die beiden verfügbaren Spikes auf der linken Seite montieren zu lassen, einige Konkurrenten nutzten sie diagonal.

 

Im Verlauf der zweiten Prüfung berührte das Heck von Sordos Mini beim Anbremsen eine Mauer. Beim Versuch, das Auto wieder zu stabilisieren, fuhr der Spanier geradeaus in eine Brücke und musste zurücksetzen. Die Aufhängung wurde dabei beschädigt und der Mini legte plötzlich ein abenteuerliches Fahrverhalten an den Tag. Dennoch gab Sordo weieter Gas und rettete sich in den Service. Dort nutzte das Team die 30 Minuten, um den Schaden an Sordos Fahrzeug zu reparieren. Dabei wurden links hinten und vorne rechts mehrere Streben an den Radaufhängungen, die Frontschürze, die Befestigungen der Frontschürze, der Ölwannenschutz sowie der Kühler und der Ladeluftkühler, dessen Einlässe beschädigt waren, getauscht.

 

Am Nachmittag fanden die Fahrer für die vierte Prüfung – die Wiederholung des zweiten Teilstücks – verbesserte Bedingungen vor.  Sordo entschied sich für vier weiche Reifen und konnte trotz eines Drehers einen gewaltigen Sprung im Klassement nach vorne machen. Der Spanier landete im Etappenziel auf dem zweiten Gesamtrang. "Die Leute fragen mich jetzt, ob ich Sebastien Loeb den Sieg streitig machen kann. Nach der letzten Prüfung bin ich mir da nicht sicher, denn seine Zeit war einfach unglaublich. Als ich ins Ziel kam und seine Zeit sah, dachte ich nur: Wow! Jetzt weiß ich, warum er acht Mal den WM-Titel gewonnen hat", so Dani Sordo.

 

Teamchef Dave Wilcock hat die Hoffnung auf ein neues Mini-Wunder bei der Monte noch nicht aufgegeben. Sollte Loeb patzen, will man zur Stelle sein. "Unsere Wetterprognose sagt bis Ende der Woche weitere Schneefälle voraus. Die Herausforderungen werden also nicht weniger. Wir müssen unsere Reifenwahl mit Bedacht treffen, damit wir für die abschließenden Prüfungen noch genügend Schneereifen in gutem Zustand zur Verfügung haben. Es wird also ein richtiger Balanceakt", so Wilcock.

 

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