Rallye Sardinien – WP6

Hirvonen tappt in Citroen-Falle

Auch in Fragen der Taktik scheint Citroen die Nase vorn zu haben. Geschickt bringen die Franzosen am Ende des ersten Tages ihre Nummer-1 in die beste Ausgangsposition.

<strong>SAUER:</strong> Mikko Hirvonen ärgert sich über seine schnelle Zeit

Mikko Hirvonen kochte innerlich vor Wut. „Dümmer hätte ich mich nicht anstellen können. Das war ganz klar mein Fehler“, fluchte der Finne, als er im Ziel der sechsten und letzten Tagesprüfung seine Zeit erfuhr. Zwar war Hirvonen über acht Sekunden schneller als Erzrivale Sebastien Loeb, doch wirklich freuen konnte er sich darüber nicht. „Ich hätte nie geglaubt, dass er so langsam fahren würde“, stöhnte Mikko, der in der Gesamtwertung auf Platz zwei nach vorne rückte und morgen einen entsprechenden Nachteil in der Startposition hat.

 

Dabei hatte Hirvonen noch am Morgen getönt, dass er gegen Ende des Tages sicherlich ein Problem mit dem Getriebe haben wird, um sich für die angebliche Taktik-Finte von Citroen und Dani Sordo zu revanchieren. Der Spanier war am Morgen wegen Turboproblemen zu spät an der ersten Zeitkontrolle erschienen und Hirvonen musste bereits als zweiter Fahrer auf die Strecke gehen. Doch Citroen hatte offensichtlich noch ein weiteres Ass im Ärmel und bremste Sebastien Loeb so geschickt ein, dass der Weltmeister als Dritter nun die beste Ausgangsposition für die zweite Etappe hat.

 

Selbst Jari-Matti Latvala konnte sich trotz einer Führung von 39.8 Sekunden nicht freuen. „Es wird keine einfache Situation für mich werden, wenn ich morgen als erster Fahrer auf die Strecke muss“, ahnt der Finne nichts Gutes. „Es wird schwer, aber ich will versuchen einen klaren Kopf zu behalten und locker zu bleiben.“

 

Die Taktikspiele der Werksteams halten Petter Solberg trotz einiger technischer Probleme im Rennen ums Podium. Der Norweger klagte mehrfach über erhöhte Temperatur seines Xsara-Motors, der prompt nicht mehr die geforderte Leistung abgab. Mit nur sieben Sekunden Rückstand auf Sebastien Loeb bleibt Solberg dennoch in Schlagdistanz. 

 

Auch auf den weiteren Plätzen geht es eng zu. Evgeny Novikov kann sich auf Platz fünf behaupten, doch Henning Solberg rückt dem jungen Russen immer näher auf die Pelle und verkürzt den Rückstand auf nur noch 3.5 Sekunden. „Dabei hatte ich die Motorhaube verloren und teilweise kaum noch etwas gesehen“, so der Norweger. Landsmann Mads Östberg liegt mit 8.4 Sekunden auf Platz sieben. Dani Sordo kassierte nicht nur am Morgen 30 Strafsekunden, sondern bekam am Mittag noch einmal eine halbe Minute draufgepackt, weil die Arbeitszeit im Servie überschritten wurde. Der Spanier beendet den Tag mit 1:37 Minuten Rückstand, ist dennoch Achter, nachdem Markenkollege Sebastien Ogier nach einem Dämpferbruch vorzeitig aufgeben musste.

 

In der JWRC beendet Renault-Pilot Alessandro Bettega den ersten Tag als Spitzenreiter. Der Pole Michal Kosciuszko ist mit einem Rückstand von 15.7 Sekunden Zweiter. Aaron Burkart klagte im Tagesverlauf über technische Probleme und erreicht das Zwischenziel als Vierter mit einem Rückstand von 1:42.8 Minuten. Spannend geht es in der PWRC zu. Nur sieben Zehntel trennen Spitzenreiter Patrick Flodin von seinem ärgsten Verfolger Patrik Sandell. Selbst der drittplatzierte Nasser Al-Attiyah liegt nur sechs Sekunden hinter dem Führenden zurück. Hermann Gaßner jr. büßte am Nachmittag durch einen Fahrfehler viel Zeit ein, bleibt aber unter Superally-Regeln im Rennen und ist mit 11:15 Minuten Rückstand Elfter.

 

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