Rallye Deutschland

Heimspiel: VW läutet heiße Phase ein

In der kommenden Woche fällt endlich der Startschuss für die Rallye Deutschland. Vor allem auf Volkswagen sind die Augen gerichtet, denn bislang konnte die Wolfsburger-Truppe nicht in Trier glänzen. Das soll sich ändern, nicht nur weil Sebastien Ogier seinen ersten Matchball für den dritten Titel hat.

Im Vorfeld der Rallye Deutschland 2015 bereiten sich mehrere Werksrennställe in der Rallye-Region auf den einzigartigen Mix der deutschen Wertungsprüfungen vor. Volkswagen Motorsport testet aktuell in der Nähe von Trier. M-Sport nimmt dort ab Wochenmitte die Testarbeit auf. Citroën Racing und Hyundai Motorsport hingegen haben ihre Vorbereitungsprogramme auf den neunten Saisonlauf bereits abgeschlossen. Sowohl die Franzosen als auch die Koreaner waren schon vorigen Monat in Deutschland unterwegs und testeten erneut nach der Rallye Finnland.

Anfang Juli fuhr DS-Pilot Kris Meeke ebenso wie die Hyundai-Recken Thierry Neuville, Dani Sordo und Kevin Abbring im Moseltal und auf dem Truppenübungsplatz Baumholder. Mads Östberg, der zweite schnelle Citroën-Vertreter, spulte derweil an einem einzigen Tag mehr als 400 Kilometer im Osten Frankreichs ab. Danach übergab der Norweger den DS 3 WRC an Stéphane Lefebvre, der erstmals überhaupt beim deutschen WM-Lauf antreten wird und dort seine Premiere in einem World Rally Car feiert.

Seit Ende voriger Woche haben die Piloten von Volkswagen Motorsport erst die betonierten Panzerpisten von Baumholder erkundet, dann die engen Wirtschaftswege durch die Weinberge entlang der Mosel. Dort bekommen sie ab Mittwoch Gesellschaft durch das Ford-Duo Elfyn Evans und Ott Tänak.

Lässt man einmal die sehr spezielle Rallye Monte Carlo außen vor, ist die Rallye Deutschland die erste von drei „echten“ Asphaltveranstaltungen. Die anderen beiden sind Korsika und Spanien, wo immerhin zwei der drei Etappen auf festem Straßenbelag stattfinden.

Die Asphalttestfahrten sind dieses Jahr besonders wichtig, weil sich zum einen die World Rally Cars erheblich weiterentwickelt haben und weil außerdem Michelin als Partner aller vier Werksteams eine ganz neue Generation der Asphaltreifen vom Typ Pilot Sport einführen wird.

Alle Partnerteams der französischen Marke nahmen an den finalen Freigabefahrten im April teil. Bei den Tests vor der Rallye Deutschland geht es nun vor allem darum, die Fahrzeuge mit neuen Pneus auf die sehr speziellen Fahrbahnverhältnisse abzustimmen.

Aus Sicht von Michelin stellen sich die aktuellen Testergebnisse – sowohl in Sachen Performance als auch Langlebigkeit – sehr positiv dar. Mit der 45,61 Kilometer langen Baumholder-WP und ihrer gemischten Asphalt-Beton-Oberfläche wartet in Deutschland wie immer eine besondere Herausforderung auch auf die Pneus. Das Verhalten der neuen Michelin Pilot Sport bei diesem Härtetest gibt zugleich wichtige Hinweise für die Anfang Oktober anstehende Asphalthatz auf Korsika, die mit einem ungewöhnlichen Zeitplan nicht minder anspruchsvoll ist.

Augenmerk auf Volkswagen und Ogier

Auf dem Volkswagen-Team lastet ein enormer Druck. Bislang konnte die erfolgsverwöhnte Truppe ausgerechnet beim Heimspiel nicht glänzen. Das soll sich jetzt ändern und Sebastien Ogier könnte für die ganz große Siegesfeier sorgen, denn in Deutschland hat der Franzose seinen ersten Matchball zum Titelgewinn.  

Wenn es Ogier gelingt, die Maximalausbeute von 28 Zählern einzufahren und sein Teamkollege Jari-Matti Latvala nicht besser als Platz 8 abschneidet, dazu Mads Östberg und Andreas Mikkelsen höchstens Vierte werden, ist er zum dritten Mal Weltmeister.

VIDEO: Sebastien Ogier Test Rallye Deutschland


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