Wer auf eine Überraschung gehofft hatte, sah sich zumindest im heutigen Shakedown enttäuscht. Fast zwölf Sekunden fehlten Marcus Grönholm auf die Bestzeit von Thierry Neuville – ein Zeitverlust von gut zwei Sekunden pro Kilometer.
„Ich kann schon spüren, dass ich neun Jahre lang nicht mehr im Rallyeauto saß und nach einem Aufschrieb gefahren bin. Ich habe häufig an den falschen Stellen gebremst“, gab Grönholm selbstkritisch zu.
Die Idee zum Comeback im Toyota Yaris WRC geht auf seinen Schwager Timo Rautianen zurück, der wie in den guten alten Zeiten erneut auf dem Beifahrersitz neben Grönholm Platz nimmt. „Das funktioniert alles gut, allerdings spricht Timo andauernd über die Regeln. Er sagt mir die ganze Zeit: 'Du musst dies und das tun.'“, scherzt Grönholm über das neue Leben von Rautianen als FIA-Funktionär.
Top 10 anvisiert
Grönholm schätzt seine Möglichkeiten bei der Rallye Schweden realistisch ein. „Ich denke wirklich nicht, dass wir hier irgendwas Besonderes machen werden. Aber in die Top 10 sollten wir schon kommen“, meinte der Finne. „Vielleicht läuft es nach dem Freitag besser. Der Samstag könnte gut werden, denn diese Prüfungen bin ich schon gefahren. Die morgen nicht, das wird etwas schwieriger. Mal sehen was geht.“
Die Rückkehr von Grönholm ist natürlich das große Thema der Rallye Schweden, doch der Ex-Weltmeister will das Interesse mehr auf den Kampf an der Spitze lenken. „Es gibt vier oder fünf Fahrer, die gewinnen können und ich hoffe eine Menge Fahrer können es mit Seb (Ogier) aufnehmen, damit er nicht immer wieder gewinnt“, sagte Grönholm und richtetet seinen Blick zur Seite. „Ich schaue dabei euch beide an (Tänak und Neuville).
Sieg in der Opa-Wertung
Mittlerweile hat sich auch Petter Solberg zur Pressekonferenz geschlichen. Er wird im Histo-Feld der Rallye Schweden starten und nutzt die Gelegenheit, um seinen ehemaligen Rivalen unter Druck zu setzen. „Marcus, du hast mir gesagt, dass du diese Rallye gewinnen wirst. Wie willst du das anstellen?“ Grönholm schlagfertig wie eh und je: „Petter, du hast mir nicht richtig zugehört. Ich habe gesagt, ich werde die Opa-Wertung gewinnen.“
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