Auch Loeb mit Nuller

Glück im Unglück für Grönholm

Nach seinem vorzeitigen Ausfall bei der Rallye Japan ist Marcus Grönholm mit einem blauen Auge davon gekommen. Auch Titelkonkurrent Sebastien Loeb ging leer aus.

<strong>GLÜCK GEHABT:</strong> Marcus Grönholm bleibt in der WM vorn

Die in Obihiro auf der japanischen Nordinsel Hokkaido stationierte Rallye war gekennzeichnet von frühwinterlicher Witterung: Nebel und vereiste Straßen erwarteten die Piloten am Freitag, in der Nacht zum Samstag verwandelte starker Regen die Wertungsprüfungen in Rutschbahnen. Erst auf der dritten Etappe ließ sich die sprichwörtliche japanische Sonne tatsächlich sehen. Für die beiden Titel-Favoriten Marcus Grönholm und Sebastien Loeb sollte sie an diesem Wochenende aber nicht scheinen.

 

WM-Spitzenreiter Grönholm musste seinen Ford Focus WRC nach einem Unfall bereits am ersten Vormittag der Rallye abstellen. Dennoch verteidigten er seinen Vier-Punkte-Vorsprung in der Fahrerwertung, da Titelrivale Sébastien Loeb – ebenfalls nach Unfall – in Japan auch ohne Punkte blieb.

 

„Nachdem auch Sébastien ausgefallen ist, hat sich an der WM-Situation nichts geändert“, zeigte sich Grönholm nach dem Nuller seines Konkurrenten erleichtert. „Nach dem Unfall am Freitag können wir von Glück reden, dass wir die WM noch anführen. Es wird nicht einfach, doch wir fahren sehr zuversichtlich nach Irland. Wir müssen unseren Fehler gutmachen und beide ausstehenden Läufe gewinnen. Es sieht nach einer extrem spannenden Schlussphase der Meisterschaft aus.“

 

Für mehr Freude im Ford-Lager sorgte Mikko Hirvonen. Der Finne hatte die Führung bereits am Nachmittag der ersten Etappe übernommen. Nach Unfällen der Verfolger Sébastien Loeb und Jari-Matti Latvala ging der Finne mit komfortablen 38,2 Sekunden Vorsprung vor Dani Sordo in den Schlusstag. Dort
beschränkte sich Hirvonen darauf, den Abstand zu kontrollieren und sicherte sich letztlich unangefochten seinen insgesamt dritten WM-Sieg. „Eine ungewöhnliche und schwierige Rallye endete mit einem perfekten Ergebnis“,
bilanzierte Hirvonen. „Nebel, Eis und Regen sorgten für sehr schwierige Verhältnisse. Als mein Teamkollege Marcus Grönholm am Freitag ausfiel, lastete der ganze Druck auf mir. Ich musste Loeb schlagen, um Marcus im Titelkampf zu helfen. Das habe ich geschafft – und ich holte wichtige Punkte für Ford.“

 

Auch Teamchef Malcolm Wilson zeigte sich von Hirvonens Leistung begeistert: „Seit Mitte der zweiten Etappe stand er unter immensem Druck und fuhr dennoch eindrucksvoll. Da Mikko im kommenden Jahr im Team eine noch wichtigere Rolle spielen soll, ist dieser Sieg umso wichtiger für ihn – er hat seine Chance perfekt genutzt. Nachdem es am Freitag zunächst nicht gut aussah, stehen wir nun kurz vor dem erneuten Gewinn des Hersteller-Titels.“

 

Die Bilder der letzten Etappe in Japan...

« zurück