Schweden und Finnland

Gibt es künftig zwei Winterrallyes in der Rallye-WM?

Die Arctic Rallye erlebte eine prächtige Premiere in der Rallye-Weltmeisterschaft. Das setzt die Rallye Schweden als eigentlicher Winterspaß zusätzlich unter Druck. Doch es gibt eine Alternative.

Ausgerechnet jetzt konnte die Rallye Schweden nicht stattfinden. Seit Jahren waren die äußerlichen Bedingungen in der Region Värmland nicht mehr so gut wie in diesem Februar, doch die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zwangen den Veranstalter frühzeitig in die Knie. Da schmerzt es doppelt, dass dem kurzfristig in die Rallye-WM gehievten Ersatzlauf ein rundum gelungenes Debüt in der Topliga gelungen ist, der die spektakulären Winterbilder lieferte, auf die FIA und WRC-Promoter gehofft hatten.

Entsprechend laut wurden bereits während der Arctic Rallye Finnland die Stimmen, die einen dauerhaften Platz der Veranstaltung in der Weltmeisterschaft forderten. „Wir haben hier oben immer richtigen Winter“, sagte Riku Bitter, Chef von Finnlands Motorsportverband AKK gegenüber Motorsport aktuell. „Wir wären jedenfalls bereit und die Stadt Rovaniemi auch.“

Die Finnen wollen aber nicht die Schweden aus der Weltmeisterschaft drängen, sondern streben eine friedliche Koexistenz an. „Es spräche ja nichts dagegen, zwei Winter-Rallyes zu haben. Dann lohnen sich auch das Testen und die Reifenentwicklung mehr“, meinte Bitter.

Allerdings müsste sich dazu die FIA bei der Kalenderplanung ähnlich flexibel zeigen wie im Vorjahr, denn laut Satzung soll jedes Land nur einen Lauf ausrichten.

Bleibt der Weltverband jedoch bei seiner bisherigen Linie, könnte in Finnland der Rechenschieber ausgepackt werden. Die Kosten für die Rallye Finnland im Sommer belaufen sich auf fünf Millionen Euro, währenddessen die Arctic Rallye mit etwa einer Millionen Euro zu Buche geschlagen hat. Da selbst im Mutterland des Rallyesport der politische Wille zur Unterstützung immer geringer wird, ein nicht unwichtiges Argument für die künftige Planungen.

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