WM 2016

Gemischte Erkenntnisse aus China

Gibt es ein chinesisches WM-Comeback in der kommenden Saison? Nach dem Testlauf in Huairou bleiben einige Fragen offen.

EIN ASPHALTLAUF ZU VIEL: Deutschland gibt sich zuversichtlich, den Platz in der WM verteidigen zu können

Nach der Rallye von Huairou nördlich von Peking ist weiter unklar, ob die Weltmeisterschaft schon im nächsten Jahr in China gastieren wird. In Sachen Sicherheit scheint der Promoter zufrieden gewesen zu sein, auch von Seiten der Zuschauer wurden keine Probleme gemeldet. Allerdings gibt es Bedenken, ob die Stadt Huairou, eine Stunde von Peking entfernt, als Rallye-Zentrum geeignet ist. Und in sportlicher Hinsicht wäre Hilfe von WM-erprobten Leuten dringend nötig, wie es schon beim chinesischen WM-Lauf 1999 der Fall war.

Sorgen macht auch die geringe Dichte an geeigneten Fahrzeugen. In der chinesischen Meisterschaft sind nicht nur für die Rallye-WM homologierte Fahrzeuge zugelassen. Unter den besten zehn der Rallye Huairou findet man unter anderem von Prodrive aufgebaute Golf oder chinesische BAIC Senova D50 (Gruppe S). Ein WM-Feld mit lokalen Fahrern aufzufüllen, ist dadurch mehr als schwierig. Das zeigt Argentinien, wo es die gleiche Situation gibt.

Bleibt die Frage, ob der WM-Promoter tatsächlich einen europäischen Veranstalter verprellen will, indem er einen Lauf auf dem alten Kontinent streicht, um Platz für China zu machen. Denn das Versprechen an die Hersteller, nicht mehr als 13 Läufe in den Kalender aufzunehmen, steht. Derzeit deutet alles auf Korsika hin. Beim ADAC gibt man sich jedenfalls zuversichtlich, den WM-Status halten zu können.

Die endgültige Entscheidung soll bei der Tagung des FIA-Weltrats am 30. September fallen. Dann wird die Rallye-WM-Kommission den Kalenderentwurf 2016 zur Verabschiedung vorlegen. Seitens des Weltverbandes weilte übrigens hoher Besuch in Fernost. FIA-Rallyepräsident Jarmo Mahonen ließ die zeitgleich stattfindende Rallye Deutschland aus, um sich zusammen mit dem Streckenchef des finnischen WM-Laufes Kari Tarkiainen vor Ort ein genaues Bild über die Lage zu machen.

Endstand Beijing Huairou Rally 2015:
01. C. Atkinson/D. Moscatt (Volkswagen Golf SCRC) 1:42:47,7
02. M. Higgins/D. Garrod (Subaru Impreza WRX) +0:23,5
03. A. McRae/S. Loudon (BAIC-Saab D50) +2:58,0
04. L. Dewei/L. K. Peng (Skoda Fabia) +5:36,7
05. C. Dean/W. Yang (Volkswagen Golf SCRC) +8:16,8
06. S Chao/C. Yiping (Subaru Impreza WRX) +8:24,5
07. L. Wei/J. Weitao (Subaru Impreza WRX) +9:35,7
08. F. Fan/M. Jianbang (BAIC-Saab D50) +10:45,9
09. X. Jun/L. Sheng (Skoda Fabia S2000) +12:13,4
10. S. Pärn/J. Morgan (Volkswagen Golf) +15:18,3

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