Sieg für Hirvonen

Ford macht die 100 voll

Die Rallye Türkei war für Ford die 100. Veranstaltung in Folge, bei der man in die Punkteränge fuhr – eine bislang einmalige Leistung.

<strong>DOPPELSIEG:</strong> Ford strich in der Türkei maximale Punkte ein

Bei Ford knallten am Abend die Sektkorken besonders laut. Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala bescherten dem amtierenden Markenweltmeister beim achten von 15 Läufen zur Rallye-WM 2008 nicht nur die maximale Ausbeute, sondern stellte gleichzeitig einen neuen Rekord auf: Es war die 100. Veranstaltung in Folge, bei der Ford in die Punkteränge fuhr – eine bislang einmalige Leistung in diesem seit 1973 ausgeschriebenen Championat.

 

Den Grundstein für den Doppelerfolg bei der wie erwartet harten Veranstaltung rund um Kemer legten Hirvonen und Latvala bereits auf der Freitagsetappe. Nachdem die beiden Focus-Piloten mit konstant schnellen Zeiten die Spitze der Gesamtwertung übernommen hatten, nahmen sie auf den letzten Metern der abschließenden Wertungsprüfung des ersten Tages deutlich Tempo heraus. Damit überließen die beiden Finnen ihrem Kontrahenten Sébastien Loeb zwar den Tagessieg, der Franzose musste so aber auch am Samstag als jeweils Erster auf die Strecke – auf den staubigen und mit tückischen Steinen gespickten Schotterpisten ein klarer Nachteil, da der Franzose somit den „Straßenkehrer“ für die Nachfolgenden spielen musste.

 

Hirvonen und Latvala nutzten den Vorteil der saubereren Ideallinie und übernahmen bereits nach wenigen Kilometern des zweiten Tages wieder die Führung. In der Folge bauten sie ihren Vorsprung auf Loeb kontinuierlich aus. Bis zum Ende der zweiten Etappe waren sie ihrem elsässischen Kontrahenten schließlich so weit enteilt, dass sie über ein ausreichend großes Polster für den abschließenden Sonntag verfügten – in dessen Verlauf wiederum Hirvonen und Latvala als Erst- und Zweitplatzierte des Samstags vor Loeb in die Wertungsprüfungen starten mussten.

 

„Unsere Taktik hat perfekt funktioniert“, freute sich Mikko Hirvonen im Ziel. „Über meine Rolle als ‚Straßenkehrer‘ am Sonntag habe ich mir keine Sorgen gemacht. Ich bin es einfach vorsichtig angegangen und habe meine Reifen geschont.“ Mit seinem Sieg konnte Hirvonen auch ein Versprechen einlösen, das er seinem Teamchef vor der Rallye gegeben hatte. „Ich habe Malcom Wilson gesagt, dass ich meine bevorstehende Heim-Rallye in Finnland als WM-Führender bestreiten würde“, so der 27-Jährige, der aufgrund von Unwohlsein das ganze Wochenende über nichts essen konnte und sichtlich geschwächt seinem Auto entstieg. „Es war ein unglaublich hartes Wochenende für Fahrer, Autos und Reifen.“

 

Trotz des verlorenen Zweikampfs gegen seinen Teamkollegen herrschte auch bei Jari- Matti Latvala die Freude vor. „Ich bin mit dem Ziel einer Top-Drei-Platzierung hierher gekommen“, so der 23-Jährige, der durch zwei Reifenschäden am Freitag rund eine Minute einbüßte. „Mit unserer Taktik sind wir ein großes Risiko eingegangen, aber es lohnte sich. Das Ergebnis gibt meinem Selbstvertrauen weiteren Schub.“

 

„Was unsere beiden jungen Fahrer an diesem Wochenende gezeigt haben, war etwas ganz Besonderes“, lobte Teamchef Malcom Wilson. „Wir haben eine mutige Entscheidung getroffen, die Führung am Freitag abzugeben, aber sie erwies sich als richtig. Ich bin stolz auf meine Fahrer und das gesamte Team. Es ist toll, die erste Saisonhälfte auf diese Art zu beenden. Wir gehen als Führende in beiden WM-Wertungen in die Sommerpause – viel besser kann es nicht laufen.“

 

Die Bilder der Rallye Türkei...

 

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