Herausforderung Akropolis

Ford: Defensiv zum Erfolg

Fußballgroße Felsbrocken, scharfkantige Schlaglöcher, höllische Hitze: Die Rallye-WM startet in Griechenland mit einem wahren Härtetest in die zweite Saisonhälfte.

<strong>KONTROLLIERTE OFFENSIVE:</strong> Die Ford-Finnen wollen auch in Griechenland voll punkten

Nach dem Doppelsieg auf Sardinien blickt das Ford-Team den speziellen Anforderungen der „Akropolis“ (11. bis 14. Juni) erwartungsvoll entgegen: Sechs der vergangenen neun Auflagen dieses für seine besonders materialmordenden Wertungsprüfungen berüchtigten WM-Klassikers im Land der Götter wurden eine klare Beute des Ford Focus RS WRC – eine Erfolgsgeschichte, die die Fahrerpaarungen Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila am übernächsten Wochenende fortschreiben wollen.

 

„Die Strecken der Rallye Griechenland sind unheimlich grob“, schickt der 28-jährige Hirvonen voraus. „Die ,Akropolis‘ ist in diesem Jahr der einzige WM-Lauf, bei dem wir Fahrer akut darauf achten müssen, die Haltbarkeit unserer Autos nicht zu überfordern – obwohl es vom ersten Meter an voll zur Sache geht. Dies spielt speziell beim Anbremsen eine große Rolle, aber auch der Verschleiß der Reifen ist ein wichtiger Faktor.“

 

Nicht nur die Turbo-Allradler der Drift-Elite kommen auf den steinigen Eselspfaden westlich von Athen an ihre Grenzen. Ebenso wie Motoren und Getriebe leiden auch die Piloten unter den hochsommerlichen Temperaturen am Peloponnes – Klimaanlagen sind in den Wettbewerbsgeräten nicht vorgesehen. Eine ausgeprägte körperliche Fitness und ständige Flüssigkeitszufuhr sollen der gefürchteten Dehydrierung vorbeugen.

 

„Ich spüre die Hitze insbesondere vor den Wertungsprüfungen am ärgsten, wenn wir selbst die Vordergegen die Hinterräder tauschen und auch, wenn wir angeschnallt mit geschlossenem Overall und mit Helm für drei oder vier Minuten auf das Startsignal warten“, so Hirvonen. „Einmal unterwegs, geht es. Dann kommt auf den gewundenen, von vielen Spitzkehren geprägten Passstraßen trotz der vergleichsweise geringen Geschwindigkeiten Frischluft ins Auto. Zudem bin ich dann so auf das Fahren und die Ansagen von Jarmo konzentriert, dass mir die Wärme nichts mehr ausmacht.“

 

Beflügelt von seinem Sieg bei der Rallye Italien reist Jari-Matti Latvala mit frisch gestärktem Selbstbewusstsein gen Griechenland. „Nach Sardinien möchte ich auch die ,Akropolis‘ gewinnen“, gesteht der 24-Jährige. „Statt ,maximaler Attacke‘ zählt dieses Mal eher eine konstant-schnelle, stets an das Tempo der anderen angepasste Fahrweise – das ist der clevere Weg. Ob wir auch von unserer späteren Startposition am Freitag profitieren können, sehen wir jedoch erst beim Abfahren der Prüfungen vor Ort – denn fast alle Strecken stellen für uns im Vergleich zu den Vorjahren Neuland dar.“

 

Gerade diesem Erstellen des „Gebetbuchs“, aus dem der Copilot während der Veranstaltung seinem Fahrer die jeweils bevorstehenden Kurven ansagt, kommt rund um das Rallye-Zentrum Loutraki besondere Bedeutung zu. Latvala: „Wir müssen schon dabei hochkonzentriert bleiben, um keine Fehler einzubauen. Dabei ist gerade auf langsamen Prüfungen die Versuchung groß, zu viele Informationen in den Schrieb zu packen.“

Rückblick: Die Akropolis-Rallye 2008...

 

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