Evans vorn - Ogier mit Wut im Bauch

Der Durchmarsch von Sebastien Ogier endete auf der sechsten Prüfung. Mit einem Zeitverlust von über einer halben Minute erreichte der Weltmeister das Ziel und war entsprechend bedient. „Reifenschaden vorne links“, erklärte Ogier knapp und fiel vom ersten auf den dritten Platz zurück.

Mit entsprechend Wut im Bauch startet der siebenfache Monte-Sieger in die letzte Tagesprüfung und setzte dort erneut die Bestzeit. „Optimal lief es nicht, aber mehr konnten wir nicht machen. Wir müssen ja schließlich noch ins Ziel kommen“, so Ogier, der nur 7,4 Sekunden hinter dem neuen Spitzenreiter Elfyn Evans (Toyota) liegt.

Ott Tänak (Hyundai) mühte sich mit einer beschlagenen Frontscheibe („Das Problem hatten wir bereits in Monza!“) über die letzten Kilometer und muss sich aktuell mit dem vierten Platz begnügen. Hinter ihm tauschen Kalle Rovanperä (Toyota) und Thierry Neuville (Hyundai) wieder die Plätze. Rovanperä korrigiert damit einen kleinen Patzer, der ihn in der Prüfung zuvor kurz ins Aus befördert hatte. „Ein dummer Fehler“, entschuldigte sich der Finne.

Neuville hatte dagegen bereits am Morgen durch eine falsche Reifenwahl viel Zeit verloren und versuchte am Nachmittag das Positive zu sehen, auch was die Zusammenarbeit mit seinem neuen Beifahrer Martijn Wydaeghe angeht. „Er macht einen unglaublichen Job. Und ich habe dadurch auch mehr Vertrauen. Natürlich pushe ich noch nicht so ganz, aber es funktioniert doch mittlerweile wirklich gut“, so Neuville.

Vorzeitig ausgeschieden ist dagegen Hyundai-Nachwuchsmann Pierre-Louis Loubet, der die Kontrolle über seinen i20 WRC verlor und heftig in eine Steinmauer einschlug. Die Prüfung musste daraufhin unterbrochen werden.

Nicht nur Dani Sordo gelang auf der letzten Tagesprüfung mit der zweitbesten Zeit ein versöhnlicher Abschluss der heutigen Etappe, auch Takamoto Katsuta (Toyota) konnte auf sich aufmerksam machen und wurde Vierter. „Ich wollte unbedingt zeigen, was ich kann. Aber mir fehlt noch etwas das Vertrauen und außerdem will ich ins Ziel kommen“, so der Japaner, der hinter Rally2-Spitzenreiter Andreas Mikkelsen (Skoda) auf dem achten Platz liegt.

Auch am Samstag geht es wieder sehr früh im Servicepark zur Sache. Die ersten Fahrzeuge dürfen ab 5:19 Uhr gewartet werden, der Start der ersten Prüfung steht um 6:30 Uhr im Zeitplan. Insgesamt umfasst die Etappe nur drei Prüfungen mit insgesamt 57 Wertungskilometer. Es könnte trotzdem spannend werden, denn die Wetterfrösche haben Neuschnee ankündigt.