Rallye Argentinien

Erneuter Ärger: Paddon reizt Ogier

Am Abend der zweiten Etappe brach der Ärger über seine Rolle als Straßenkehrer erneut aus Sebastien Ogier heraus. Das führte im Nachgang zu einem Disput mit Spitzenreiter Hayden Paddon, der dabei jedoch einen Fehler gemacht haben könnte.

Am Abend der zweiten Etappe gerieten Sebastien Ogier und Hayden Paddon aneinander

Sebastien Ogier ist frustriert. Frustriert über die aktuelle Regelung der Startreihenfolge, die den WM-Spitzenreiter aus seiner Sicht zu stark benachteiligt. Zeitweise gelingt es ihm, diesen Frust zu verbergen, doch am Abend der zweiten Argentinien-Etappe musste er seinem Ärger Luft machen.

„Leider ist es schon ein wenig zur Routine für mich geworden. Die Routine einer langweiligen Meisterschaft mit langweiligen Regeln. Aber ich muss damit klarkommen“, erklärte Ogier. „Wir versuchen den Wert der Meisterschaft niedriger zu machen, indem wir den besten Fahrer benachteiligen und das ist schade. Aber so ist es nun einmal. Es geht jetzt nicht gegen die Fahrer, Hayden hat eine perfekte Leistung gezeigt, aber es ist kein Sport, es ist kein Wettbewerb. Diese Sache ist unglaublich frustrierend für mich. In Mexiko war es schrecklich, hier ist es vielleicht ein wenig besser, weil ich am Ende etwas näher dran bin. Aber eine Minute zurück zu liegen ist einfach zu viel. Das macht es nicht spannend. Ich will jetzt ins Ziel kommen und heimfliegen. Ich liebe den Wettbewerb, aber das ist kein Wettbewerb. Ich trete gegen mich selbst an.“

Prüfungen am Sonntag zu hart

Ogier hatte sich bei der Neugestaltung der Startreihenfolge gewünscht, dass nicht erst am Sonntag entsprechend des Zwischenstands der Rallye gestartet werden würde, sondern bereits zur Halbzeit. Doch die FIA entschied sich gegen den Vorschlag. Für Ogier sind die verbliebenen Kilometer zu wenig, um Spitzenreiter Paddon gefährlich zu werden. Außerdem seien die Bedingungen nicht optimal für einen Angriff. „Das Problem ist, dass diese Prüfungen enorm hart sind. Vielleicht die härtesten der ganzen Meisterschaft. Das ist kein Ort an dem man ans Limit gehen will, denn man weiß nicht, ob es das Auto durchhält“, so Ogier.

Disput mit Paddon

Paddon hatte sich die Argumente von Ogier in Ruhe angehört und konterte trocken: „Ich finde übrigens nicht, dass wir eine langweilige Meisterschaft haben.“ Worauf Ogier zurück zischte, dass der Neuseeländer auch noch nie in seiner Position gewesen wäre. Darauf antwortete Paddon, dass er die Weltmeisterschaft gerne anführen würde und Ogier keinen Respekt vor den Regeln hätte. Außerdem würde er bei Asphalt-Rallyes gerne den Vorteil als erster Starter genießen und dies nicht als ungerecht empfinden. Bevor der Disput sich weiter verschärfte wurde Paddon von seinem Vater in den Hyundai-Service gebracht. Viele Beobachter bewerteten den Zwischenfall jedoch als die nötige Extraportion Motivation, die Ogier für das morgige Finale brauchte. „Den so anzustacheln war vielleicht ein großer Fehler von Paddon“, meinte ein Zaungast.

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