Rallye Portugal nach WP16

Erneute Probleme für Solberg

An der Spitze kann sich Mikko Hirvonen weiterhin souverän behaupten. Hinter ihm stürmte Petter Solberg auf Platz vier nach vorne, doch dann fiel die Servolenkung seines Ford Fiesta aus. Auch Jari-Matti Latvala kämpfte erneut mit Problemen.

<strong>RÜCKSCHLAG:</strong> Petter Solberg büßte durch einen Servoschaden wichtige Sekunden ein und ist nur noch Fünfter

Die Hoffnungen von Petter Solberg erfüllten sich zunächst. Auf WP15 fuhr der Norweger auf den vierten Rang, nachdem er am Morgen auf Platz zwölf in den Tag gestartet war. Nicht nur seine schnellen Zeiten sorgten für die Wiederauferstehung Solbergs, auch die vielen Probleme der Konkurrenz spielten ihm in die Karten. Der Weg war endgültig frei, als Mini-Pilot Patrik Sandell durch einen Fehler im Aufschrieb gegen einen Baum krachte.

 

Doch die Freude über den vierten Rang währte nur kurz. Vor dem Start der WP16 fiel die Servolenkung aus, Solberg quälte sich über die letzten 22.6 Wertungskilometer der heutigen Etappe und fiel auf Platz fünf hinter Nasser Al Attiyah zurück. Aber Solberg-Fans können trotzdem hoffen. Den 16 Sekunden Rückstand dürfte er morgen zügig aufgeschnupft haben, wenn es Solberg gelingt, an das heutige Tempo anzuknüpfen. "Morgen ist noch ein Tag. Ich gebe nicht auf", sagte Solberg.

 

Auch für den zweiten Werks-Fiesta verlief der Nachmittag alles andere als optimal. Auf WP14 klappte plötzlich der Benzindruck im Auto von Jari-Matti Latvala zusammen. Dem Finnen gelang es zwar, den Fehler auf der Prüfung eigenhändig zu reparieren, doch der Zeitverlust von über zwölf Minuten ließ den Traum von den Punkterängen erneut platzen.

 

An der Spitze kann sich Mikko Hirvonen weiter absetzen und das, obwohl der Finne bislang keine einzige Bestzeit geholt hat. Mit 1:11 Minuten Vorsprung startet der Citroën-Pilot in den morgigen Schlusstag. "Zum Glück waren die Bedingungen und der Grip heute konstant. Wir werden morgen so weitermachen. Wir müssen sicherstellen, dass wir diese Position bis ins Ziel halten. Aber ich fange langsam an, auf jedes Geräusch zu hören", sagte Hirvonen. Der Zweitplatzierte Mads Östberg riss sich auf der letzten Prüfung den Unterbodenschutz ab, konnte sich aber mit 29.3 Sekunden vor Evgeny Novikov behaupten. "Der abgerissene Schutz sorgte für eine Geräuschkulisse wie bei einem ordentlichen Rockkonzert. Trotzdem war es ein guter Tag für uns, obwohl mich Fehlzündungen einbremsten", erklärte Östberg im Ziel.  

 

Dani Sordo war neben Petter Solberg erneut der schnellste Fahrer im Feld. Doch der Spanier hatte auch mit ungewöhnlichen Problemen zu kämpfen. Auf WP14 fiel die Seitenscheibe von Beifahrer Carlos del Barrio runter, Staub drang in den Innenraum des Minis ein und überzog auch Sordo mit einer Schmutzschicht. "Ich bin schön braun geworden. Ich war aber nicht am Strand, sondern das ist Dreck", meinte Sordo. "Wir sollten das Problem mit dem Fenster jetzt wirklich lösen, denn ansonsten bin ich mit meinem Auto sehr zufrieden."

 

Ausgeschieden ist dagegen Lokalmatador Armindo Araujo. Auf WP15 riss sich der Mini-Pilot ein Rad ab und musste vorzeitig aufgeben. Die turbulenten Tage von Portugal setzten sich auch heute fort.

 

 

In der SWRC-Wertung liegt Yazeed Al-Rahji (Ford Fiesta) vor dem Finaltag souverän vorn. Der Pole Marciej Oleksowicz (Ford Fiesta) als sein direkter Verfolger hat bereits jetzt mehr als acht Minuten Rückstand. Schnellster Mann in der S2000-Kategorie ist jedoch Sebastien Ogier. Der Franzose in VW-Diensten hat seinerseits acht Minuten Vorsprung auf Al-Rahji und steuert einem Top-10-Resultat entgegen.

  

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