Nach Japan-Unfall

Duval erwägt Karriere-Ende

Den Unfall in Japan mit der schweren Verletzung seines Beifahrers Patrick Pivato hat Duval physisch gut weggesteckt, doch psychisch ist der Belgier nicht mehr der alte.

<strong>ÜBERLEGT AUFZUHÖREN:</strong> Duval sieht keinen Grund weiterzufahren

Am Rande der diesjährigen Rallye du Condroz-Huy haben die Pressevertreter einen Francois Duval erlebt, der sehr nachdenklich wirkte. Als sich der Italiener Gigi Galli bei der Rallye Deutschland verletzte und bis zum Saisonende die geplanten Einsätze absagen musste, schien sich das Blatt für den schnellen Belgier zu wenden.

 

Fix wurde er dank der Unterstützung belgischer Sponsorengelder für die restliche Saison beim Stobart-Team eingekauft und bei den Läufen in Spanien und auf Korsika als ausgewiesener Asphaltspezialist sogar in das Ford-Werksteam befördert. Doch der Unfall bei der Rallye Japan vor knapp über einer Woche, bei dem sich Beifahrer schwere Verletzungen zuzog, hat Duval verändert.

 

„Hätte Patrick den Unfall nicht überlebt, dann würde ich alles was mit dem Rallyesport zu tun hat wegschmeißen“, so der Belgier und geht sogar weiter. „Ich hatte nun genügend Zeit, um über alles nachzudenken. Man riskiert sein Leben und wird dafür gar nicht entlohnt, es fehlt sogar das Geld für eine gute Versicherung. Ich will nicht mehr als Semi-Professioneller weiter machen.“

 

Ob Duval beim WM-Finale Anfang Dezember teilnehmen wird, ist ebenfalls unklar. „Ich frage mich selbst, ob ich in drei Wochen in Wales starten soll“, sagt der Sieger eines WM-Laufes gegenüber den belgischen Kollegen. „Mental bin ich noch nicht ganz soweit und ich müsste mit einem neuen Beifahrer starten. Ich brauche nun Ruhe und muss noch Nachdenken. Am kommenden Samstag fahre ich im Focus in Lommel und werde mich danach entscheiden.

 

Da der Belgier für die kommende Saison noch keine Angebote hat, erwägt er sogar den radikalen Weg und überlegt den Helm an den Nagel hängen. „Falls mir niemand ein vernünftiges Angebot macht, sehe ich keinen Grund weiter zu machen“, macht Duval seinen Standpunkt klar und schielt dabei auf das IRC-Programm von Skoda. „Außerdem müsste ich mich auf die Suche nach einem neuen Beifahrer machen, da mir Patrick mitgeteilt hat aufzuhören.“

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