Deutschland nach WP8: Tänak bleibt vorn, Ogier-Dreher

Hayden Paddon verglich den dritten Durchgang der WP Wadern-Weiskirchen mit einem „Schlammbad“, Kris Meeke meinte „jede Kurve sei voller Matsch“ und Jari-Matti Latvala sprach von der „schwierigsten Prüfung“ des ganzen Tages. Die regnerischen Bedingungen an der Mosel und im Saarland machten den WM-Piloten auch auf der letzten WP des Tages ordentlich zu schaffen.

Am besten meistert noch der Este Ött Tänak die Herausforderungen des Tages. Der Ford-Pilot führt das Klassement weiterhin an, obwohl er auf der letzten Prüfung auch so seine Probleme hatte. „Einmal sind wir im Matsch steckengeblieben. Es hat lange gedauert, bis wir es mit den Slicks wieder auf die Strecke geschafft hatten.“ Andreas Mikkelsen (Citroen C3) gab sich keine Blöße und sitzt dem Esten mit 5,7 Sekunden Rückstand weiterhin im Nacken.

Aus dem Dreikampf um die Spitze ist allerdings ein Zweikampf geworden, weil sich Weltmeister Sébastien Ogier einen Fehler leistete. „Wir haben uns gedreht und 20 Sekunden verloren.“ Der Ford-Fahrer bleibt aber optimistisch. „Ich wusste, dass es heute schwer wird. Aber morgen ist ein neuer Tag.“ Sein ärgster Verfolger um die WM-Krone hatte mehr Glück. Thierry Neuvilles Ausrutscher kostete kaum Zeit und war nur an einem Ast, der sich im Heckspoiler seines Hyundai i20 WRC verklemmt hatte, zu erkennen. Der Belgier ist mit 28,2 Sekunden Rückstand neuer Dritter, Ogier folgt mit 30,6 Sekunden Abstand zum Führenden auf Platz vier.

Elfyn Evans ist als Fünfter der letzte Fahrer, der noch weniger als eine Minuten Abstand zur Spitze hat. Dahinter folgen Juho Hänninen (Toyota), Craig Breen (Citroen), Jari-Matti Latvala (Toyota) und Hayden Paddon (Hyundai) auf den weiteren Plätzen. Latvala, der vor dem Mittagsservice durch Motorprobleme eingebremst wurde, empfand die abschließende Prüfung zwar als schwerste des Tages, dennoch verbuchte er hier die Bestzeit.

Der erste Tag der Rallye Deutschland forderte auch seine ersten prominenten Opfer. Dani Sordo rutschte auf WP vier von der Strecke und einen tiefen Abhang hinunter. Sein Hyundai scheint kaum beschädigt zu sein, aber die Bergung gestaltete sich alles andere als einfach. Der zweite Durchgang der WP Grafschaft wurde Esapekka Lappi zum Verhängnis. Der Finnland-Sieger beschädigte die vordere linke Aufhängung und musste seinen Toyota Yaris WRC ebenfalls abstellen. Kris Meeke liegt nach seinem Malheur auf dem Stadtrundkurs von Saarbrücken weit zurück.

In der WRC2 geben die Skoda-Werkspiloten Jan Kopecky und Pontus Tidemand zwar weiterhin den Ton an, doch das Ford-Duo Eric Camilli und Teemu Suninen sitzt ihnen weiter dicht im Nacken. Die ersten Vier liegen innerhalb von 30 Sekunden. Marijan Griebel (Skoda) ist mit gut einer Minute Rückstand Fünfter und damit noch vor seinem Mentor Armin Kremer, der mittags Probleme mit der Hinterachse hatte, sich aber auch sonst noch nicht unbedingt wohlfühlt im 2017er Ford Fiesta WRC. Fabian Kreim, der nicht in der WRC 2 eingeschrieben ist und daher deutlich weit hinten startet, ist Elfter in der RC2-Kategorie.

In der Junioren-WM liegt Julius Tannert am Ende der ersten Etappe auf Position 3. Sein Rückstand auf die Spitzenreiter Terry Folb und Nicolas Ciamin beträgt rund anderthalb Minuten.

Am morgigen Samstag erwartet die Teams die längste Etappe der Rallye Deutschland. Insgesamt gilt es 146,67 Kilometer in Wertung zu absolvieren, darunter zwei Mal die legendäre „Panzerplatte“ mit einer Distanz von 41,97 Kilometern. Immer soll das Wetter etwas besser werden. Gut möglich, dass auf dem Truppenübungsplatz Baumholder auch die Vorentscheidung über den Sieg beim zehnten WM-Lauf des Jahres fällt. 

Zwischenstand nach WP8

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