Rallye Monte Carlo 2012

Der Reifentrick von Ford

Oft genug lagen die Ford-Strategen bei der Einschätzung der äußeren Bedingungen und der daraus resultierenden Reifenfrage daneben. Doch zum Auftakt der Rallye Monte Carlo machten sie alles richtig, auch dank der Erfahrung von Neuzugang von Petter Solberg.

<strong>RICHTIGE ENTSCHEIDUNG:</strong> Ford schickte seine Werksfahrer perfekt bereift auf die ersten Prüfungen

Sebastien Loeb staunte nicht schlecht. Auf der zweiten Monte-Prüfung nahm ihn Jari-Matti Latvala schlappe 52 Sekunden und die Führung ab. Der Weltmeister ahnte den Grund für die Überlegenheit der Ford-Werkspiloten. "Sie haben sicher eine weichere Reifenmischung gewählt", unkte Loeb.

 

Tatsächlich hatte Ford diesmal bei der Reifenwahl alles richtig gemacht. Jari-Matti Latvala und Petter Solberg ließen wie die Citroën-Konkurrenz spikebereifte Pneus vorne links und hinten rechts montieren, dazu kamen zwei supersofte Reifen. "Citroen hat eine härtere Mischung als wir gewählt und wenn man diese mit den weichen Spikepneus kombiniert, dann passt die Balance nicht mehr", erklärte Ford-Reifeningenieur George Black.

 

Warum die Teams diese auf den ersten Blick abenteuerlich wirkende Reifenanordnung wählen, liegt auf der Hand. Spikes auf der Vorderachse sorgen für ein gutes Brems- und Einlenkverhalten, aber die Hinterachse würde fast ein eigenes Leben führen. Im umgekehrten Fall hätte der Fahrer mehr Traktion, aber müsste mit mehr Untersteuern rechnen. Also bekommt jede Achse einen Reifen mit Spikes.

 

Für die nötige Sicherheit bei der Wahl der Pneus sorgte auch Ford-Neuzugang Petter Solberg. Er hatte im Vorjahr als Citroën-Privatier in Deutschland Regen- und Trockenreifen diagonal vermischt und war dem Vorbild des Werksteam gefolgt. "Petter hatte uns heute bestärkt", bestätigt Black. "Er hatte die Erfahrung und war sich sicher, dass es funktionieren wird."

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Monte Carlo 2012 ...

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