Wilson enttäuscht

"Der Fehler ist ärgerlich"

Durch einen Fehler seines Beifahrers Miikka Anttila verlor Jari-Matti Latvalafrühzeitig alle Siegchancen auf Sardinien. Teamchef Malcolm Wilson leicht angesäuert.

<strong>REDE UND ANTWORT:</strong> Miikka Anttila muss Malcolm Wilson den Abflug erklären

Jari-Matti Latvala musste alle Hoffnungen auf eine Topplatzierung bereits auf der ersten Wertungsprüfung begraben, als ihn ein Fehler seines Beifahrers von der Strecke beförderte – ein Lapsus, den er dem sonst so perfekten Miikka Anttila sofort verzieh. Beide konnten die Rallye ab Samstagmorgen wieder aufgreifen und entschieden die letzten beiden Etappen mit sieben Bestzeiten auf den verbliebenen zehn WP klar zu ihren Gunsten. Als Zweitschnellster der „Power Stage“ ließ sich Latvala zudem noch zwei WM-Punkte gutschreiben.

 

„Nach unserem Ausfall haben wir uns schnell dazu entschlossen, fortan alle Konzentration auf die Sonderpunkte für die ,Power Stage‘ zu legen“, bekannte der 26-Jährige. „Dafür haben wir am Service-Punkt das zweite Reserverad und auch die für einen Reifenwechsel notwendigen Werkzeuge aus dem Fiesta RS WRC nehmen lassen, was eine Gewichtsersparnis von immerhin 40 Kilogramm mit sich bringt. Nach meiner frühen Bestzeit konnten wir dann in Ruhe beobachten, ob uns noch jemand schlagen würde. Das hat am Ende nur einer geschafft – und dass es Mikko war, ist für mich okay. Insgesamt präsentierten sich die WP am heutigen Sonntag als sehr rutschig, zweimal sind wir sehr weit rausgetragen worden. Darum haben wir entschieden, etwas Tempo herauszunehmen. Unser Fiesta WRC ist schnell und zuverlässig. Jetzt richten wir unseren Fokus auf die Rallye Argentinien.“

 

Teamkollege Mikko Hirvonen kämpfte am Freitag um die Führung, als er einen Erdwall touchierte und sich dabei einen Reifenschaden hinten rechts einfing. Zeitverlust: rund 50 Sekunden. Damit lag er am Ende der ersten Etappe auf dem dritten Rang, konnte sich im Verlauf des Samstags aber wieder auf die zweite Position nach vorne arbeiten. Dennoch blieb der Abstand auf den Führenden vor den 65,58 Kilometer der vier WP des Sonntags zu groß, um noch einen ernsthaften Angriff auf den Sieg zu starten. Vielmehr konzentrierte sich der 30-jährige Finne darauf, seine von hinten nachdrängenden Kontrahenten in Schach zu halten und die drei Extrapunkte zu erobern, die seit Beginn dieser Saison für die Bestzeit auf der abschließenden „Power Stage“ vergeben werden.

 

„Platz zwei ist ein gutes Resultat, zudem freue ich mich über die Extrapunkte“, zog Hirvonen eine erste Bilanz. „Ein Fehler auf der ersten Etappe hat uns 50 Sekunden gekostet. Wäre dies nicht passiert, hätten wir vermutlich um den Sieg ein Wörtchen mitgesprochen. Mit unserer Performance war ich über das ganze Wochenende zufrieden, ich fühle mich von Rallye zu Rallye mit dem Handling meines Ford Fiesta WRC vertrauter.“

 

„Wir haben auf den 18 Wertungsprüfungen der Rallye Sardinien elf Bestzeiten gesetzt – für mich der Beleg, dass Ford hier die schnellste Kombination aus Fahrer und Auto am Start hatte“, resümmierte Teamchef Malcolm Wilson. „Der Ausgang der ,Power Stage‘ hat uns etwas dafür entschädigt, diesen WM-Lauf nicht gewonnen zu haben. Es ist wirklich sehr schade, dass Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala gleich am ersten Tag so viel Zeit verloren haben – besonders der Fehler von Miikka Anttila ist ärgerlich. Aber das ganze Team steht hinter ihm, mit gleich sieben Bestzeiten konnten beide unter Beweis stellen, dass sie ihr Selbstvertrauen wiedergefunden haben.

 

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