WRC2

Das schwarze Geheimnis des Skoda-Tempos

Der neuen Skoda Fabia R5 ist ein Volltreffer und Skoda zieht mit dem Werkseinsatz in der WRC2 alle Register. Dazu gehören nicht nur ausgedehnte Testfahrten für Esapekka Lappi, Pontus Tidemand und Jan Kopecky, jetzt kann man sich auch noch über Schützenhilfe von Reifenpartner Michelin freuen.

Die WRC2-Saison 2015 entwickelt sich zu der am härtesten umkämpften Ausgabe seit dem Start der „zweiten Liga“ der Rallye-WM. Seit der Rallye Portugal sind in dieser Klasse regelmäßig 20 bis 30 Teams am Start. Die Weltmeisterschaftswertung ist für die sogenannten RC2-Autos ausgeschrieben – dies umfasst Fahrzeuge der Kategorien R5, RRC, S2000 und der Gruppe N4. Mit Skoda engagiert sich ein Hersteller sogar werksseitig in der WRC2, und gleich drei Reifenhersteller wetteifern um Siege und Titel.

Seit Michelin 2011 auf die WM-Bühne zurückkehrte, stellte die Marke ihren Partnern in der Topklasse WRC und der WRC2 die gleichen Reifen und Evolutionen zur Verfügung. Jüngster Entwicklungsschritt war die gleichzeitige Einführung der Schotterpneus Michelin LTX Force S4 (soft) und H4 (hart) für die Klassen RC1 (World Rally Cars) und RC2 (WRC2) Mitte 2014.

Jetzt nimmt Michelin einen Strategiewechsel vor, der dem anspruchsvollen Wettbewerb in der WRC2-Wertung Rechnung trägt: Damit die Reifen noch exakter zu den spezifischen technischen Eigenschaften der weniger leistungsstarken Fahrzeuge passen, entwickelten die Franzosen eine maßgeschneiderte Reifenpalette. Das Testprogramm startete im Frühjahr 2014, und nicht wenige aktuelle WM-Piloten lieferten dabei als Testfahrer ihren Input.

Reifen-Debüt wurde vorgezogen

Das Ergebnis ist der Michelin Latitude Cross in den beiden Spezifikationen S80 (soft) und H90 (hart), die an diesem Wochenende in Polen ihr WM-Debüt geben. Auf den eher weichen Fahrbahnoberflächen der masurischen Wertungsprüfungen wird der weichere S80 die bevorzugte Wahl sein. Seine Laufflächenmischung entspricht der des S4, die Konstruktion unterscheidet sich jedoch grundlegend. So verhalten sich die Seitenwände deutlich flexibler, der gesamte Pneu wiegt erheblich weniger und er bietet eine noch bessere Performance.

Der Michelin Latitude Cross H90 dürfte dafür in Australien und Spanien erste Wahl sein. Seine Laufflächenmischung ist weicher als die des aktuellen H4 – das dadurch erzielte Plus an Grip erzielt er ohne Einbußen bei der Konstanz. Der Härtegrad der Laufflächen unterscheidet sich bei S80 und H90 weniger stark als bei S4 und H4.

Eigentlich sollten die neuen Schotterreifen erst in Finnland debütieren, doch im Kampf um den WRC2-Titel hat Michelin wieder einmal Vollgas gegeben. So kommen die wichtigsten Partner der Marke – wie Nasser Al-Attiyah, Pontus Tidemand, Esapekka Lappi und Stéphane Lefebvre – schon in Polen in den Genuss der jüngsten Entwicklung. Weitere Neuentwicklungen für das WRC2-Feld befinden sich bereits in Vorbereitung und sollen schon in Kürze erscheinen.

GALERIE: Rallye Polen 2015


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