WM 2017

Citroën: Meeke-Onboard verrät die Wahrheit

Die Rückkehr in die Rallye-Weltmeisterschaft gestaltet sich für Citroën bislang schwierig. Vor der Saison wurde man als Topfavorit gehandelt, bislang spielt man nur die vierte Geige. Schlimmer noch: Der C3 WRC scheint ein Problemkind zu sein.

Citroen C3 WRC
Ist der Citroen C3 WRC konkurrenzfähig, oder eine Baustelle?

Die Pressemeldung nach der Rallye Schweden klang gewohnt positiv. „Wir bewegen uns in die richtige Richtung“, ließen die Citroën-Verantwortlichen der Welt erklären. Eine blumige Umschreibung für das, was die Mannschaft von Yves Matton im frostigen Norden tatsächlich abgeliefert hatte.

Schnell machte eine Onboard-Aufnahme von Kris Meeke die Runde, in der deutlich wurde, wie sehr der Nordire auf WP17 mit seinem C3 WRC zu kämpfen hatte. Im Normalfall werden die Flüche der Fahrer mit einem Piepton versehen, die fehlten dieses Mal und man bekam einen guten Eindruck von der Gefühlswelt des Citroën-Piloten, der sich vor einigen Wochen noch als Titelkandidaten wähnte. 

„Verdammt noch mal, ich fahre das nicht“, brüllte Meeke an einer Stelle, als der C3 WRC erneut unvermindert ausbrach. Co Paul Nagle versuchte seinen Fahrer zu beruhigen: „Schaff es jetzt einfach durch, das ist alles was wir machen müssen.“ - Die Ansage zeigte nur bedingt Erfolg. Weitere größtenteils nicht jugendfreie Flüche folgten bis ins Ziel.

Ist der C3 konkurrenzfähig?

Anschließend sprach die finstere Miene von Meeke Bände. Er hat den C3 WRC maßgeblich mitentwickelt und tausende Testkilometer abgespult. Nach den ersten beiden WM-Läufen steht fest: Statt an der Spitze zu stehen, ist man nur vierte Kraft. Offensichtlich hat man in den vielen Monaten der Vorbereitungen falsche Prioritäten gesetzt und muss nun nachsitzen. Im schlimmsten Fall hat der C3 WRC ein grundlegendes Problem.

„Wir haben noch viel Arbeit und müssen die ganzen Informationen analysieren, die wir gesammelt haben. Nach zwei Winter-Rallyes wechseln wir jetzt auf Schotter, deshalb sind die nächsten Testfahrten für uns sehr wichtig“, erklärte Meeke im offiziellen Sprachton.

Auch Teamchef Yves Matton wollte die Sache nicht beschönigen. „Uns allen ist bewusst, was wir tun müssen, um uns zu verbessern und konkurrenzfähig zu werden. Wir werden jetzt noch härter für die bevorstehenden Rallyes arbeiten“, versprach der Belgier, der sich auch um die Psyche seiner Nummer-1 kümmern muss. „Es ist nicht leicht, nach zwei schwierigen Rallyes mein Selbstvertrauen wiederzufinden“, gestand Meeke.

VIDEO: Rallye Schweden Action

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