WM 2016

Citroën: Lefebvre noch nicht gut genug

Die Luft an der Weltspitze ist dünn. Das muss auch Junior-Weltmeister Stephane Lefebvre erkennen, der nicht damit rechnen kann, im kommenden Jahr von Citroën eine volle Saison im World Rally Car zu bekommen.

Citroën sucht händeringend einen neuen Überflieger. Einen Fahrer, der in der Lage ist, es mit Weltmeister Sebastien Ogier aufzunehmen. Diesen hatte man als Nachfolger von Sebastien Loeb aufgebaut, doch als der Rekordchampion seinen Vertrag überraschend verlängerte, verlor man Ogier an Volkswagen. Dort verschafft er den Wolfsburgern einen Titel nach dem anderen. In einer Meisterschaft, in der die Hersteller in Sachen Technik auf einer Augenhöhe fahren, macht eben der Fahrer den Unterschied.

Diese Erkenntnis ist nicht neu. Aber der VW-Konkurrenz fällt es schwer, Ogier einen ebenbürtigen Gegner zu präsentieren. Vor allem bei Citroën sorgt das für Verdruss, auch weil die beiden Hoffnungsträger Kris Meeke und Mads Östberg nicht wie erhofft zur VW-Spitze aufschließen können.

Alternativen sind rar gesät. Einzig der Name Thierry Neuville geistert immer wieder durch die Werkshallen in Versailles. Allerdings ist der Belgier vertraglich an Hyundai gebunden und hofft, dass er dort 2016 mit dem neuen i20 WRC endlich ein potenzielles Siegerauto erhält und die Früchte seiner zweijährigen Aufbauarbeit ernten kann.

Selbst beim Nachwuchs hat Citroën kein Ass mehr im Ärmel. Früher eine Domäne der Franzosen, kümmert man sich aktuell nur um Stephane Lefebvre. Der konnte zwar im vergangenen Jahr den Junior-Titel abliefern und bekam für seine ersten beiden Einsätze im World Rally Car lobende Worte. Aber von überschwänglicher Begeisterung kann keine Rede sein. „Im Moment befindet er sich noch in der Lernphase“, sagte Teammanager Marek Nawarecki gegenüber Autosport. Eine volle Saison im Werksteam steht für Lefebvre offenbar nicht zur Debatte. „Es ist zu früh, um seine Zukunft zu kennen. Aber für uns war es wichtig, ihm die besten Möglichkeiten zu geben um sich weiterzuentwickeln. Das haben wir gemacht“, so Nawarecki.

Lefebvre, der in Australien nach dem Östberg-Unfall, unverhofft im Einsatzauto des Norwegers landete, wird auch beim kommenden WM-Lauf in Korsika im DS 3 WRC sitzen. Anschließend kehrt er in Spanien wieder in die WRC2 zurück und startet dort mit dem DS 3 RRC.

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