Alles richtig gemacht, muss sich Jari-Matti Latvala nach der Auftaktprüfung gedacht haben. Der Finne hatte sich für eine späte Startposition und weiche Reifen entschieden und fuhr damit die erste Bestzeit ein. Für den Ford-Teamkollegen Petter Solberg dagegen lief alles schief. Der Norweger hatte harte Reifen aufgezogen und ließ auf nur 11,18 Kilometern ganze 18 Sekunden liegen. Frustriert den Kopf schüttelnd und kommentarlos fuhr der Norweger ins WP-Ziel.
Direkt im Anschluss, auf der berühmten Prüfung "Whaanga Coast", verlor Solberg fast vierzig Sekunden - und Latvala die Führung. Bei feuchten Bedingungen und matschigen Schotterpisten ging die Citroën-Strategie voll auf: Mit seiner ersten Bestzeit setzte sich Mikko Hirvonen an die Spitze des Feldes, und auch Sébastien Loeb schob sich an Latvala vorbei.
Auf den beiden längsten WP des Wochenendes, Te Akau South und Te Akau North, lieferten sich Hirvonen und Loeb ein spannendes Duell. Nur 3,9 Sekunden trennten die beiden Citroën-Piloten zur Halbzeit der ersten Etappe. Latvala hielt sich mit 16 Sekunden Rückstand weiterhin auf Rang drei. Thierry Neuville fiel nach einem Dreher und auf abbauenden Reifen von Platz vier auf sechs hinter Evgeny Novikov und Ott Tänak zurück.
Nach einem Reifenwechsel konnte Petter Solberg auf der Nachmittags-Schleife das Tempo von Mikko Hirvonen, Sébastien Loeb und Jari-Matti Latvala mitgehen und arbeitete sich von Rang sieben wieder auf vier vor. Solberg beendet den Tag zwar mit nur 8,3 Sekunden Rückstand auf das Treppchen, aber mit 1:39,3 Minuten Rückstand auf die Spitze. Die eroberte auf der letzten Tagesprüfung Sébastien Loeb.
Mit seiner insgesamt fünften Bestzeit schob sich der Weltmeister, der mittlerweile vorne zwei harte Pneus aufgezogen hatte, an Teamkollege Hirvonen vorbei. Vor der zweiten Etappe liegen nur vier Sekunden zwischen den beiden Citroën. Evgeny Novikov hat auf Rang drei bereits anderthalb Minuten Rückstand. Hinter Solberg belegen Ott Tänak und Thierry Neuville (der einmal mehr durch den vor ihm startenden Paulo Nobre gebremst wurde) die Plätze fünf und sechs.
Richtig mies endete der Tag für Jari-Matti Latvala, der seinen Fiesta in der vorletzten Prüfung von der Stecke warf und 4:25,6 Minuten verlor. Latvala fiel auf Rang neun zurück, hinter Dani Sordo - wie Solberg am Morgen durch die harten Reifen und darüber hinaus Getriebeprobleme gebremst - und Armindo Araujo. Die Top-10 vervollständigt Ken Block, der ebenfalls für eine falsche Reifenwahl bestraft wurde.
Manfred Stohl fiel bei seinem WM-Comeback zum Ende der ersten Etappe durch ein mechanisches Problem aus den Top Ten. Er beendet den Tag mit 6:55,5 Minuten Rückstand auf die Spitze auf Rang elf.
Rallye Neuseeland 2012 - nach Tag 1
01. Sebastien Loeb/Daniel Elena, Citroën DS3 WRC, 2:07:35,0
02. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen, Citroën DS3 WRC, +4,0
03. Evgeny Novikov/Denis Giraudet, Ford Fiesta RS WR, +1:31,0
04. Petter Solberg/Chris Patterson, Ford Fiesta RS WRC, +1:39,3
05. Ott Tänak/Kuldar Sikk, Ford Fiesta RS WR, +1:47,0
06. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul, Citroen DS3 WRC, +2:18,0
07. Dani Sordo/Carlos Del Barrio, Mini John Cooper Works WRC, +2:34,3
08. Armindo Araujo/Miguel Ramalho, Mini John Cooper Works WRC, +4:36,9
09. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila, Ford Fiesta RS WRC, +4:56,1
10. Ken Block/Alex Gelsomino, Ford Fiesta RS WRC, +6:25,3
11. Manfred Stohl/Ilka Minor, Ford Fiesta RS WRC, +6:55,5
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