RALLYE DEUTSCHLAND

Bewährungsprobe für Wetterfrösche

Die korrekte Regenvorhersage kann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Vor allem die Rallye Deutschland stellt in jedem Jahr die Fachleute auf die Probe.

<strong>BEKANNTESTER WETTERFROSCH:</strong> Guy Bottlaender versorgt Citroen mit den letzten Infos über drohendes Regenwetter

Heutzutage haben die meisten Smartphone-Besitzer eine Wetter-App auf ihrem Handy. So können sie sich jederzeit weltweit über die Witterung informieren. Allerdings wissen wir aus Erfahrung, dass diese Vorhersagen nicht immer zu 100 Prozent zuverlässig sind. Im Rallye-Sport – vor allem bei der Wahl der richtigen Reifen – spielt Genauigkeit eine wichtige Rolle. Deswegen vertrauen die WM-Teams bei ihren Entscheidungen auf die Hilfe von echten Profis. 

Best-of-RallyLive sprach in der Vergangenheit öfters mit dem Meteorologen Guy Bottlaender. Der Franzose zählt seit langem zu den bekannten Gesichtern im Service-Park. Er interpretiert die Wetterkarten für Citroën Racing. In dieser Saison gesellen sich seine Kollegen von „Météo France Sport“ Franck und Fred dazu. Sie beraten die Ford-Mannschaft M-Sport sowie Hyundai Motorsport. Volkswagen Motorsport verlässt sich auf die Vorhersagen der deutschen TV-Wetterexpertin Silke Hansen, die bei jedem WM-Lauf vor Ort ist.

„Das bestimmende Wetter bei der Deutschland-Rallye kann sich Jahr für Jahr unterscheiden“, sagt Guy. „Aber die Region zeichnen die gleichen Phänomene aus wie die nicht weit entfernten Rennstrecken in Spa-Francorchamps und am Nürburgring: Sie sind allesamt in Berglandschaften eingebettet. Regenwolken, die von der Nordsee über das Land ziehen, treffen auf die Erhebungen und entladen sich – so sind Schauer zu dieser Jahreszeit nahezu unabdingbar. Allerdings dürfte die Formel 1 in Spa diesen Effekt am kommenden Wochenende stärker zu spüren bekommen, da die Rennstrecke näher an der Küste liegt als die Pisten der Rallye-WM.“ Jedoch könnte es rund um Trier am Samstag nass werden ...

Bislang stellte die Rallye-Saison 2014 die Wetterexperten vor wenige Herausforderungen. Eine Ausnahme gab es lediglich bei der Rallye Monte am Anfang des Jahres, als am ersten Morgen unerwarteter Schneefall auf den frühen Prüfungen für Chaos sorgte. 

„Das war eine harte Nummer“, bestätigt Guy. „Franck, Fred und ich haben Zugang zu denselben Daten. Wir müssen so professionell und genau wie möglich arbeiten, sind aber völlig unabhängig voneinander. Sie haben meine Berichte aus den vergangenen Jahren, aber wenn beispielsweise ein Computer streikt, dann ist jeder von uns auf sich allein gestellt. Sollte dieser Fall eintreten, hilft uns unser Hauptsitz in Toulouse. Jeder von uns möchte natürlich, dass ,sein‘ Team gewinnt – also herrscht im Büro eine gewisse freundschaftliche Konkurrenz!“

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