Die Rallye Argentinien 2014 sah ein Teamduell der Extraklasse. Tabellenführer Sebastien Ogier musste am Freitag die Strecke eröffnen und klagte über wenig Grip. Dabei sah er sich wie gewohnt mit einem besonderen Phänomen konfrontiert. Werden die Prüfungen in der zweiten Schleife erneut befahren, muss er als erster Fahrer der Spitzengruppe wieder eine Spur ziehen, weil die Piloten aus dem hinteren Feld teils „abenteuerliche Linien“ wählen, wie der Franzose notieren ließ. Das kostet erneut wertvolle Zeit, erklärte aber den Zeitverlust nicht ganz.
Jari-Matti Latvala lieferte im Vorjahr einfach eine perfekte Vorstellung auf den rauen Argentinien-Pisten ab. Jeder Angriff von Ogier wurde mit einer noch schnelleren Zeit beantwortet. Als sich auch noch auf achten Prüfung plötzlich das Profil seines linken Vorderreifens ohne erkennbaren Grund in Luft auflöste, sah es Ogier schon als schlechtes Omen. Das umherfliegende Gummi zerstörte die Frontschürze, daraufhin schaltete die Polo-Elektronik in langsamen Ecken in den Sicherheitsmodus und bremste Ogier weiter aus. „Es scheint, als ob ich in Argentinien einfach kein Glück habe“, stöhnte der Franzose. Latvala strahlte dagegen über das ganze Gesicht: „Das war heute sicher einer meiner besten Tage in der Rallye-Weltmeisterschaft überhaupt.“
Frankreich soll Finnland überholen
Diese Geschichte soll sich in diesem Jahr nicht wiederholen. Ogier reist mit drei Siegen in Folge zum Klassiker nach Südamerika und jetzt soll es endlich mit dem Sieg klappen. „Die Rallye Argentinien habe ich bisher noch nicht gewonnen und natürlich möchte ich dort zum ersten Mal ganz oben auf dem Podium stehen“, sagte der Franzose vor seiner Abreise und schickt noch einen besonderen Gruß in Richtung Latvala. „Ich habe erfahren, dass Frankreich mit meinem Sieg bei der Rallye Mexiko in der ewigen Bestenliste mit Finnland gleichgezogen hat. Natürlich ist jetzt das Ziel, die Führung zu übernehmen.“
Doch nicht nur Latvala hat Ogier im Blick. „Bei den vergangenen Rallyes hat man aber gesehen, dass die Konkurrenz von Hyundai oder Citroën näherkommt und mit uns um den Sieg kämpft“, erklärt er und erwartet Duelle mit offenen Visieren. „Im Vergleich zu Mexiko ist bei der Rallye Argentinien der Untergrund nicht so aggressiv zu den Reifen und die Temperaturen sind deutlich niedriger. Normalerweise nehmen alle die weichen Reifenmischungen. Taktik-Spiele à la Mexiko, als wir uns für über Kreuz montierte Mischungen aus harten und weichen Reifen entschieden haben, sind also eher unwahrscheinlich.“
VIDEO: Ogier ist bereit für Argentinien
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