FSTi 2009

Anglade bleibt weiter vorn

Seinen ersten Einsatz bei der Neste Oil Rally Finland hat der Saarländer Patrick Anglade mit Bravour gemeistert.

<strong>GEMEISTERT:</strong> Patrick Anglade besteht das Finnland-Abenteuer

Die Vorfreude und der Respekt hielten sich vor dem Start der Rallye Finland bei Patrick Anglade die Waage. „Ich weiß nur vom Hören-Sagen was mich erwartet. Für unser Gruppe N-Auto wird es sicher nicht einfach werden, aber ich nehme die Herausforderung gerne an“, so Anglade.

 

Erstmals nach dem FSTi- Auftakt (Fiesta SportTrophy International) in Portugal war in Finnland auch der Ire Craig Breen am Start. „Er und der finnische Gaststarter Kumpamäki werden das Maß der Dinge sein. Sie haben hier zuvor getestet, was bei den finnischen Strecken sicher ein großer Vorteil ist“, weiß Anglade.

 

Am Freitag machte sich die Vorbereitung aber für die beiden noch nicht bezahlt. Anglade ging die Zeiten mit. „Ich war selbst ein bisschen überrascht, dass wir an deren Zeiten dran waren. Ich kann und will hier kein unnötiges Risiko eingehen. Wir wollen ankommen und Punkte sammeln für die Meisterschaft“, fasst er sein Ziel zusammen.

 

Am Freitagnachmittag zeigten sich dann die finnischen Schotterpisten von ihrer besten Seite. Viele Kuppen galt es zu absolvieren: „Auf die waren wir vorbereitet, aber die tiefen Spurrinnen machten uns zu schaffen“, so Anglade. In einer Kurve wurden sie aus den Spurrillen heraus getragen, verloren sofort an Grip und fuhren in einen Graben. „Wir haben rund 30 Sekunden verloren, aber die Schäden am Auto waren minimal. Alles konnte beim nächsten Service behoben werden.“

 

Trotzdem beschlossen Fahrer und Beifahrer gemeinsam, den Speed zu reduzieren, um nicht weitere Schäden zu riskieren. Am Ende des ersten Tages lag Anglade hinter Breen und Kumpumäki auf Rang 3.

 

Der zweite und mit über 160 WP-Kilometern sehr lange Tag brachte Anglade leider kein Glück: „Wir hatten plötzlich bei hohen Drehzahlen deutlich weniger Leistung. Dadurch war das Fahren nicht wirklich ideal und wir haben natürlich auch Zeit verloren. Außerdem trat Öl aus, was nie ein gutes Zeichen ist“, berichtet der Pilot. Mit zusätzlichem Öl bewaffnet verließen sie kurz darauf wieder den Service-Park. „In der kurzen Zeit konnte das Problem nicht behoben werden. Also versuchen wir, so über den Tag zu kommen.“

 

Das gelang dem deutschen Team auch, das außerdem seinen dritten Platz halten konnte. „Der Abstand zum hinter uns Platzierten Emre Yurdakul ist so groß, dass wir den letzten Tag entspannt angehen können“, fasste Anglade zusammen. 

 

Doch er selbst machte es dann an Tag 3 noch einmal spannend. In einer Kurve hatte er versucht, den großen Steinen auszuweichen, war dann etwas zu schnell und rutschte außen gegen einen Wall. Die Fahrerseite wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen, aber das Beenden der Etappe war ohne Probleme möglich. „Für Fahrzeuge wie den Fiesta ist das hier ein richtiger Höllenritt. Spurrillen, rausgewühlte Steine, bei denen schnell ein Plattfuß droht und dann diese Sprünge. Man muss die Balance finden:  Wenn wir versuchen, jeden Sprung zu vermeiden, kostet uns das gleich 30 Sekunden auf den Führenden. Wenn man aber springt, kann vor allem die Landung für den Kühler gefährlich werden. Das haben wir gestern zum Glück nur einmal gemerkt und das hatte keine Folgen“, so Anglade.

 

Er verteidigte seinen dritten Platz bis ins Ziel und führt damit die FSTi-Wertung weiter an. „Jetzt schauen wir voraus auf Spanien. Die Asphalt-Premiere in der FSTi. Ich hoffe, dass wir dort ebenfalls ein gutes Ergebnis einfahren und uns so eine Basis schaffen für das Saison-Finale in Wales“, meinte Patrick abschließend.

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