Rallye Mexiko

96 Seiten Aufschrieb für 54 km

Die drittletzte Prüfung der Rallye Mexiko hatte es noch einmal in sich. Mit 54,3 Kilometern war "Guanajuatito" der längste Wertungsabschnitt des gesamten Wochenendes und wirbelte das Klassement wie erwartet noch einmal durcheinander.

<strong>VORBETEN XXL:</strong> Die Prüfung "Guanajuatito" war auch für die Beifahrer eine besondere Herausforderung

"Ich dachte diese Prüfung endet nie", atmet Jarmo Lehtinen im Ziel der Rallye Mexiko kräftig durch. 53 Seiten betete er seinem Fahrer Mikko Hirvonen vor, mit 36:30.7 Minuten setzten die Finnen die Bestzeit auf der 54.3 Kilometer langen Prüfung - gerade einmal sieben Zehntel schneller als Sebastien Loeb! Der Weltmeister hatte die Strecke "Guanajuatito" auf 51 Seiten notiert, Petter Solberg - bekannt für seinen detailreichen Schrieb - diktierte Co Chris Patterson schlappe 96 Seiten. Mit nur 3.9 Sekunden Rückstand landete der Norweger knapp geschlagen auf Rang drei der WP22-Zeitenliste.

 

"Die Prüfung war wirklich sehr schön. Schnell und flüssig", erklärte Lehtinen abschließend. "Unter normalen Umständen wäre sie ein harter Brocken geworden, aber die Positionen waren alle bezogen und es ging nur noch darum, Fehler zu vermeiden."

 

Fehler passierten anderen Fahrern. Chris Atkinson strandete mit einem Aufhängungsschaden, Evgeny Novikov rutsche in einer lang gezogenen Rechtskurve zu weit nach außen und überschlug sich. Als Jari-Matti Latvala die Unfallstelle des Russen passierte, ließ er sich ablenken und legte seinen Fiesta ebenfalls aufs Dach. "Sie [Novikov und Giraudet] sicherten das Auto und schickten Leute an die Strecke um uns zu warnen. Doch das machten diese nicht! Als ich an die Stelle kam, sah ich das Auto, bekam Panik und überschlug mich ebenfalls. Leider lief hier alles schief", so Latvala.

 

Obwohl sein Fiesta WRC weiterhin fahrbereit war, bedeutete dieser Schreckmoment das Aus für den Finnen. "Ich fuhr zum Nachtanken. Dort bemerkte ein FIA-Funktionär, dass der Überrollkäfig an der Fahrerseite vorn leicht eingedrückt war. Als wir zur nächsten WP fahren wollten, sagte er mir, der Schaden sei an den Rallyeleiter gemeldet worden. Ich wäre gern weitergefahren, denn die Delle im Käfig war wirklich klein. Doch die Offiziellen stuften sie als Sicherheitsrisiko ein – so mussten wir aufgeben", erklärt Jari-Matti Latvala. "Ich bin extrem enttäuscht. Aber wir müssen das jetzt hinter uns lassen und uns auf die kommenden Rallyes konzentrieren."

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Mexiko ...

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