Abschied von Pirelli

"11 Millionen für den Nachwuchs"

Drei Jahre lang war Pirelli Reifenausrüster der Rallye-WM und steckte beträchtliche Summen in die FIA-Nachwuchsförderung. Nun müssen die Italiener gehen.

<strong>FÖRDERUNG:</strong> Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery investierte viel Geld in das FIA Star Driver Programm

Nach dem die Gespräche mit der FIA über die Fortsetzung des Vertrags zur Lieferung des WM-Einheitsreifen gescheitert waren, zog Pirelli den Stecker. Die Italiener überlassen künftig Michelin und DMACK das Feld. Ein endgültiger Abschied ist dies aber noch nicht, wie Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery verriert.

 

"Mehr als alles andere bin ich stolz auf das Geleistete. Wir sind natürlich auch traurig, dass dieser Abschnitt nun vorbei ist. Aber wir gehen erhobenen Hauptes, und wir freuen uns darauf, wieder zurückzukehren, wenn die Statuten stimmen", so Hembery. "Wir haben die WRC in einer weltwirtschaftlich überaus schwierigen Phase unterstützt und über elf Millionen Euro in ein Förderprogramm für Nachwuchsfahrer investiert. Ich denke, unser Einsatz spiegelt unsere Verpflichtung und unsere Leidenschaft für den Sport wider. Ich glaube schon, dass man uns in der kommenden Saison vermissen wird, denn wir haben wirklich alles gehalten, was wir den Teams 2008 zugesagt haben."

 

Pirelli wird sich ab 2011 an der neugegründeten WM-Akademie beteiligen. Ein Umstand, der bei Paul Hembery auf Begeisterung stößt: "Von Anfang an haben wir gesagt: Was dieser Sport braucht, ist ein kostengünstiges, einzigartiges Programm, aus dem echte Stars hervorgehen. Und ich bin sehr zufrieden, dass wir schließlich so etwas auf die Beine gestellt haben. Denn es ist Teil unserer zentralen Unternehmens-Philosophie, talentierte Nachwuchsfahrer zu unterstützen. Die Akademie ist ein gutes Beispiel für eine positive Entwicklung."

 

Eine Rückkehr in die Topliga schließt Hembery nicht aus. "Wir verlassen den Rallye-Sport ja nicht. Wir sind an der Akademie beteiligt, wir bleiben Partner nationaler Veranstaltungen sowie der Intercontinental Rally Challenge, wo wir in diesem Jahr drei von vier Events gewonnen haben. Wenn im kommenden Jahr ein umfassendes IRC-Programm vorliegt, werden wir es prüfen. Und wir arbeiten daran, in die WRC zurückzukehren. Wenn die Statuten stimmen, werden wir wieder da sein. Vielleicht früher, als mancher denkt", so Hembery abschließend.

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