Die Ausfallliste beim zweiten Lauf der Deutschen Rallye Serie ist lang. Nur 49 Teilnehmer von 80 gestarteten Teams erreichten das Ziel in Pößneck. Die Thüringen-Rallye wurde ihrem Ruf gerecht.
Ein Fahrer fühlte sich auf den ultraschnellen Prüfungen pudelwohl. Selbst ein Dreher (WP5) und ein gebrochener Stabi konnten Ruben Zeltner in Thüringen nicht einbremsen. Nach 161,92 gefahrenen WP-Kilometern setzt er sich gemeinsam mit Ehefrau Petra und einem Vorsprung von 57,7 Sekunden gegen Anton Werner (Porsche) und Jan Slehofer (Subaru) durch.
Mitfavorit Felix Herbold, der im Ford Fiesta den DRS-Auftakt in Sachsen gewinnen konnte, fiel bereits am Morgen durch einen Kupplungsschaden aus. Peter Corazza verzichtete nach einem Fehler seines Beifahrers am Freitagabend auf den Restart am Samstag. "Sportlich gab es für uns nichts mehr zu holen", erklärte der Mitsubishi-Pilot. Auch Maik Stölzel (Porsche) und Jörg Schuhej (Mitsubishi) reihten sich in die lange Liste der Ausfälle ein, an deren Spitze Stiq Blomqvist im Replika-Audi-S1 zu finden ist. Der Ex-Weltmeister rollte nur 200 Meter nach dem Start durch einen Defekt aus. In der Nacht brachten die Mechaniker das Auto wieder zum Laufen, doch eine defekte Kupplung sorgte auch am zweiten Tag für wenig Freude.
Einen Schlagabtausch bis zum Schluss lieferten sich Patrick Hünniger und Horst Rotter. Letztendlich konnte sich Subaru-Pilot mit einem knappen Vorsprung von gerade einmal 18 Sekunden den vierten Rang für sich verbuchen.
Wie zu erwarten gab es in der Deutschen Rallye Serie einen Führungswechsel, da Olaf Dobberkau bei der Thüringen Rallye nur als Vorwagen teilnehmen konnte. Der neue Spitzenreiter ist der Forchheimer Robert Stöber mit seinem VW Lupo GTI. Trotz eines Ausrutschers und Leistungsverlust konnte er die stark besetzte Klasse 9 für sich entscheiden und damit 30 Punkte auf seinem DRS-Konto gutschreiben.
„Wir hatten echt Glück! Bei unserem kleinen Verbremser auf WP 5 wäre beinahe alles vorbei gewesen. Wir landeten hart in einem Graben. Bei dem Aufprall verbog sich der Auspuff so stark, dass der Lupo nicht mehr richtig atmen konnte und wir nur mit halber Leistung ins Ziel gekommen sind. Unser Serviceteam konnte den Schaden beheben und wir fuhren mehr auf Sicherheit, denn wir wollten die Punkte“, erklärte Stöber.
Er wird dicht gefolgt von Mitsubishi Pilot Mario Kunstmann, dem zwar auch ein Klassensieg gelang, allerdings reichten die Starter in der Klasse 21 nicht aus und somit wurden die Klassenpunkte halbiert. Der Transportunternehmer aus Grünhain-Beierfeld liegt nun auf Rang 2 mit 50 Punkten. Markus Hackenberg gewann die hart umkämpfte Klasse 8 und belegt nun mit 48 Punkten den dritten Platz in der DRS. „Mein Copilot Siggi Schrankl erzählte mir die ganze Rallye über nicht, auf welcher Position wir uns befinden. Er meinte, ich solle mich aufs Fahren konzentrieren. Dass wir die Klasse am Ende für uns entscheiden konnten, damit habe ich nicht gerechnet“, so der Honda-Pilot im Ziel.
Ergebnis 50. Sparkassen DMV Thüringen Rallye 2011
1. Ruben Zeltner / Petra Zeltner, Porsche 911 GT3 – 1:18:07,0
2. Anton Werner / Ralph Edelmann, Porsche 911 GT3 – 1:19:04,7
3. Jan Slehofer / Renata Mourkova, Subaru Impreza – 1:21:23,9
4. Patrick Hünniger / René Sebesta, Subaru Impreza - 1:22:48,6
5. Horst Rotter / Frank Christian, Opel Corsa - 1:23:06,6
6. Jiri Pertlicek / Petr Picka, Mitsubishi Lancer - 1:24:17,1
7. Jürgen Geist / Sebastian Glatzel, BMW M3 - 1:25:47,8
8. Bernd Michel / Bern Hartbauer, Opel Astra GSi - 1:25:55,6
Zwischenstand Deutsche Rallye Serie
1. Stöber Robert 55; 2. Kunstmann Mario 50; 3. Hackenberg Markus48
4. Voigt Daniel 47; 5. Gröbner Reinhard 42,5; 6. König Veit 40; 6. Sagel Heinz-Otto 40; 6. Schumann Ron 40
GALERIE: Die Bilder der Thüringen-Rallye 2011 ...
