Castrol-Rallye

Wer bremst Harrach?

Dreifach-Sieger Beppo Harrach hat auch die Castrol-Rallye auf seiner Rechnung, durch die ihm aber die heimische Konkurrenz einen Strich machen will.

<strong>STARK:</strong> Beppo Harrach hat derzeit einen Lauf

Auf den Großangriff der Jagdgesellschaft ist Beppo Harrach eingestellt. Drei Siege in ebenso vielen Staatsmeisterschaftsläufen lassen für den Mitsubishi-Piloten auch nichts anderes erwarten: „Momentan passt wirklich alles. Ein gutes Team, ein gutes Auto, der finanzielle Background. Das alles zusammen lässt mich einfach locker drauflos fahren. Ich hab ‘Spaß an der Freud‘, und das merkt man offensichtlich. Aber von allein ist das auch nicht gekommen. Wir haben im Jahr 2010 sehr konzentriert und hart an dem gearbeitet, was wir jetzt grad ernten können.“

 

Hinsichtlich seiner  Chancen bei der Castrol-Rallye (27. bis 28. Mai) legt der Dominator 2011 freilich die gleiche Platte auf, die er heuer schon drei Mal höchst erfolgreich gespielt hat. „Das ist von der Topographie her eine Rallye für die S2000-Autos. Wir werden halt schauen, wie wir da mithalten können.“ 2004, also noch weit vor einer S2000-Zeit,  hat er’s schon einmal geschafft und die Castrol vor Manfred Stohl gewonnen.

 

Keinen streckentechnischen Vorteil kann hingegen der noch regierende Staatsmeister Raimund Baumschlagererkennen. „Um die Stärke unseres Skoda Fabia S2000 ausspielen zu können, müssten die Prüfungen enger und winkeliger sein. Das ist, so wie bei den letzten drei heurigen Läufen, auch in Judenburg nicht der Fall. Das soll aber keine Ausrede sein. Beppo ist zweifelsfrei ein hervorragender Fahrer und in einer beneidenswerten Form. Zurzeit sehen wir kein Land gegen ihn, und ich weiß ehrlich gesagt auch noch nicht, wo ich ansetzen soll, um welches zu sehen.“

 

 Auf der Suche nach Sekunden befindet sich auch Patrick Winter noch. Der Oberösterreicher holte mit seinem Peugeot S2000 nach Platz drei im Lavanttal zuletzt Platz vier in Pinggau. Einen Rückschritt sah er deswegen aber nicht. „Das war es vielleicht von der Platzierung her. Aber in Bezug aufs Handling habe ich wieder etwas dazugelernt. Es geht halt nur Schritt für Schritt, da darf ich nicht ungeduldig werden.“ Große Hoffnungen setzt Winter in einen eventuellen Testlauf mit dem noch ungewohnten Hightech-Boliden. „So ein Test wäre dringend nötig. Das Auto immer nur bei der Rallye zur Verfügung zu haben, ist vermutlich zu wenig.“ Warum die S2000 gegen Harrachs Mitsubishi Evo IX alt aussehen, dafür hat er auch keine Erklärung. „Obwohl, wenn man in den Analysen sieht, wo wir bremsen und wo der Beppo mit seinem um 200 Kilo schwereren Auto, dann müssen wir uns alle an der Nase nehmen.“

 

Mit einem dritten Platz bei der Bosch-Rallye hat sich Andreas Waldherr nach längerer Podest-Absenz wieder einmal dort zurück gemeldet. Ein Zustand, den er in Judenburg fortsetzen möchte. „Denn es war ein schönes Gefühl, dort zu stehen, wo wir uns das eigentlich erwartet haben.“ In Judenburg sind Waldherrs Erfolge bislang bescheiden. Ein dritter Platz 2009 zählt dort zu seinem Highlight. Trotzdem lässt sich der Niederösterreicher im VW Polo S2000 nicht entmutigen: „In Pinggau sind wir dem letztendlich zweitplatzierten Raimund Baumschlager lange im Genick gesessen. Ich denke, wir haben noch einige Pfeile im Köcher.“

 

Chancen nicht auf den Sieg, aber zumindest auf einen Top-5-Platz, also dort, wo sie sich auch zuletzt eingeparkt hatten, hat das Mitsubishi-Duo Mario Saibel (Evo X) und Gerwald Grössing (Evo IX). Der Niederösterreicher hat in Judenburg erst seinen zweiten Einsatz in diesem Jahr. Die Jänner- und die Bosch-Rallye verfolgte er nur als Zuschauer mit.
 

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