Studiert man den inoffiziellen Punktestand nach dem letzten Lauf der T-Mobile Rallye-Meisterschaft in der Steiermark so könnte man meinen, daß Raphael Sperrer (Peugeot WRC) gegenüber Manfred Stohl (Ford WRC) vor der Int. Waldviertel-Rallye in Waidhofen/ Thaya, die besseren Chancen auf einen weiteren Staatsmeister-Titel in seiner Karriere hat. Acht Punkte Vorsprung bedeuten einen kleinen Vorteil für Sperrer, der bei einem möglichen Sieg von Stohl im Waldviertel, hinter ihm nur Zweiter in der Wertung der Gruppe A werden müßte. Hier könnten möglicherweise Rallye Legende Franz Wittmann, der mit einem Toyota Corolla WRC wieder einmal hinter das Lenkrad greift, der regierende tschechische Meister Vaclav Pech (Ford WRC) und der Ungar Balasz Benik (Ford WRC) im Titelduell aber eine bedeutende Rolle spielen.
Diese Theorien hätten nur dann ihre Gültigkeit, wenn die OSK des ÖAMTC bei der kommenden Berufungsverhandlung, das erste Urteil der Sportkommissäre gegen Stohl und für Sperrer nach der Steiermark nicht bestätigen würde. Würde die Berufung von Stohl erfolgreich sein, dann wäre die Ausgangsposition im Titelkampf eine völlig andere.
Dann hätte Stohl vor dem Saisonfinale 110 Punkte und Sperrer nur 93 Zähler. Damit genügt Stohl bei einem eventuellen Sieg von Sperrer ein neunter Platz in der Gruppe A, um den Staatsmeister-Titel sicher zu stellen.
Ganz gleich zu welchem Ergebnis man bei der Berufungsverhandlung kommt, es wird ein spannender und dramatischer Saisonabschluß im Waldviertel werden.
In der Gruppe A wird sich am dritten Platz von Stefan Reininger (Mitsubishi) in der Gesamtwertung nichts mehr ändern. Er konnte in der Steiermark, den Italiener Pierlorenzo Zanchi überholen, sein einziger Widersacher wäre Joachim Resch (Mitsubishi) als momentaner Fünfter, der fehlt aber im Waldviertel. Kris Rosenberger (Lancia) will diesmal sein Vorhaben unter die Top-Ten zu fahren, wieder einmal wahrmachen.
Gespannt kann man natürlich wieder auf den Start von Franz Wittmann sein. Der regierende Staatsmeister wird neuerlich beweisen wollen, daß er durchaus in der Lage ist mit den beiden Titelaspiranten mitzuhalten. Insgesamt werden acht World Rallye Cars bei der Int. Waldviertel-Rallye an den Start gehen.
