Abbring wird Zweiter

Rallyestars mischen Cup auf

Ola Nilsson setzte auf dem Nürburgring seinen Siegeszug im Volkswagen Scirocco R-Cup fort. Für den Schweden war es der sechste Erfolg im siebten Rennen. Doch Rallye-Pilot Kevin Abbring kam ihm gefährlich nahe.

<strong>STARKE VORSTELLUNG:</strong> Die Rallyestars begeistern beim Gaststart im Scirocco-R-Cup

Im Ziel trennten nur 1,2 Sekunden Sieger Ola Nilsson von seinem ärgsten Verfolger Kevin Abbring. Der VW-Rallyejunior lieferte beim zweiten Einsatz im Scirocco-R-Cup eine blitzsaubere Vorstellung ab. „Im Vergleich zum Norisring-Rennen habe ich mich nochmal deutlich gesteigert“, sagte Abbring. „Ich habe mich im Scirocco fast so wohl gefühlt wie im Rallye-Auto. Meine Geschwindigkeit war über die gesamte Distanz gut. Ich bin superglücklich mit dem zweiten Platz. Ob ich jetzt vom Rallyesport zur Rundstrecke wechsle? Eher nicht. Einmal Rallyefahrer – immer Rallyefahrer.“

 

Schreckmoment in der zweiten Runde für Rallye-Star Sébastien Ogier: Der auf Rang sieben liegende Franzose wurde vom Polen Jakub Litwin nach dessen viel zu spätem Bremsmanöver von der Strecke geschoben. In Offroad-Manier fing Ogier sein Auto ab und nahm das Rennen von Rang zehn wieder auf. Ogier pflügte durch das Feld. Im vorletzten Umlauf setzte er zu seinem letzten Überholmanöver an und schob sich nach überragender Aufholjagd auf Rang vier und sicherte sich die Legenden-Wertung.

 

„Es war ein actionreiches Rennen für mich“, so Ogier. „Von Startplatz acht bin ich ins Rennen gegangen, habe in der zweiten Runde dann einen heftigen Rempler bekommen und zwei oder drei Plätze verloren. Danach habe ich dann nochmal angegriffen und mich auf Platz vier verbessert. Am Ende war es ein großer Spaß, bei so vielen Zweikämpfen und Überholmanövern involviert gewesen zu sein. Vielleicht war es sogar spannender, als vorn an der Spitze einsame Runden zu drehen. Die Fahrer haben eine sehr gute Show für die Zuschauer geboten, und das Leistungslevel ist richtig gut. Für mich war es eine schöne Abwechslung und eine gute Vorbereitung auf die Rallye Deutschland nächste Woche.“

 

Ein beeindruckendes Comeback in der zweiten Rennhälfte gelang vor allem Carlos Sainz. Der zweimalige Rallye-Weltmeister war von Rang 22 in das Rennen gegangen und überholte in der Endphase Konkurrent um Konkurrent. Der Spanier hatte am Ende satte elf Ränge gut gemacht: Rang elf. „Nach dem Desaster im Qualifying bin ich mit dem Ergebnis wirklich zufrieden. Von Startplatz 22 am Ende auf Rang elf vorzufahren, ist kein schlechtes Comeback. Ich habe das Rennen sehr genossen, vor allem weil ich gegen meine alten Rallyekollegen Juha und Markku fahren durfte. Und auch wenn der Scirocco sich prima fahren lässt, ist es doch immer wieder eine Umstellung von Allrad-Autos auf Frontriebler.“

 

Die Rallye-Legenden Markku Alén und Juha Kankkunen beendeten das spektakuläre Rennen auf den Plätzen 19 und 25. Pech hatte dabei der viermalige Weltmeister Kankkunen, als er zwei Runden vor Schluss schuldlos in einen heftigen Unfall verwickelt war und sich nicht mehr ins Ziel retten konnte. „Das Rennwochenende hatte für mich Höhen und Tiefen“, sagte Kankkunen. „Mein Qualifying lief schlecht. Im Rennen habe ich mich dann nach vorn gearbeitet und lag zwischendurch sogar vor Carlos. Damit hatte er bestimmt nicht gerechnet. Kurz vor Rennende war ich schuldlos in einen Unfall verwickelt. Ich hatte keine Chance, auszuweichen. Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat. Der Ausflug in den Scirocco R-Cup hat aber wieder einmal sehr viel Spaß gemacht.“

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