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Mörtl siegt dank Hideg-Ausfall

Die Premiere der Ostarrichi-Rallye war packend und nervenzerreißend bis zur letzten Prüfung und endete mit dem sensationellen Sieg von Achim Mörtl.

<strong>PECHVOGEL:</strong> Kurz vor dem Ziel musste Hideg sein Arbeitsgerät abstellen

Krisztian Hideg mußte seinen Mitsubishi Evo VI nach einem technischen Problem abstellen und fiel wenige Kilometer vor dem Ende der allerletzten Prüfung aus ? ein Riesenpech für den sympathischen Ungarn, der die Chance gehabt hätte, im Kampf um die österreichische Staatsmeisterschaft viel Boden auf den in Griechenland weilenden Staatsmeister Raimund Baumschlager gut zu machen.

 

Großer Profiteur war Achim Mörtl, der damit den Gesamt- und den Gruppe-N-Sieg feiern durfte, seinen vierten bei dieser Rallye. Einerseits war der Erfolg nicht unverdient, schließlich konnte der Kärntner über weite Strecken das Tempo der stärker motorisierten Konkurrenz mitgehen. Andererseits tat Subaru-Pilot Mörtl der Ausfall von Hideg leid: ?Naja, des einen Pech, des anderen Glück. Es tut mir sehr leid für Krisztian Hideg, der sich den Sieg wirklich verdient gehabt hätte. So haben mein Co-Pilot und ich einen glücklichen Gesamtsieg feiern können, was mich besonders für den Sigi freut, weil es nach fünf Jahren wieder einmal ein Gesamtsieg für ihn ist ? noch dazu bei seiner Heimrallye! Die Prüfungen waren sehr schön, aber unglaublich anspruchsvoll, das war eine schwere Rallye.?

 

Platz zwei ging an Hermann Gaßner, der nach einem etwas verschlafenen Beginn mit seinem neuen Arbeitsgerät, einem Mitsubishi Evo IX, doch noch richtig gut in Schwung kam und drei Gesamtbestzeiten erzielen konnte: ?Sehr schöne Strecken, aber zu viel Wasser, das wäre mein Kurz-Resümee. Wir waren ganz gut unterwegs und konnten ein bißchen Rückstand wett machen, mit Platz zwei sind wir zufrieden.?

 

Glücklich war Mario Saibel (Mitsubishi Evo VIII), der sich in einem nervenaufreibenden Kampf gegen den stark aufkommenden Franz Sonnleitner im baugleichen Auto durchsetzen konnte und gesamt Rang drei eroberte: ?Die Rallye hat schon am ersten Tag gut begonnen, am zweiten Tag war mir nur etwas zu viel Wasser. Gott sei Dank hab? ich den Franz Sonnleitner hinter mir halten können, da geht mein Dank auch an Co Peter Müller, mit dem die Zusammenarbeit schon super klappt!? Dahinter jubelte ein anderer Mitsubishi-Pilot: Johannes Keferböck (Mitsubishi Evo VI) fixierte Rang fünf und wurde damit bester Lokalmatador, er hielt sich den Wiener Walter Kovar (Mitsubishi Evo VII) um 8,1 Sekunden vom Leib.

 

Mindestens genauso sensationell wie der Gesamtsieg von Achim Mörtl ist der Gruppe-A-Triumph von David Doppelreiter. Der Youngster aus Niederösterreich hatte mit seinem neuen Arbeitsgerät, einem Peugeot 206 S1600, bislang nicht viel Glück, ausgerechnet bei dieser verregneten Rallye röhrte der Fronttriebler aber wie am Schnürchen und ermöglichte Doppelreiter in der Gruppe A voll zu punkten. ?Ich bin ein bisserl überrascht und glücklich zugleich. Der Sieg ist toll und Platz zwei in der Meisterschaft noch viel besser. Ich möchte außerdem noch ein Kompliment an die Organisation aussprechen. Die Rallye ist wunderschön gewesen und das bei diesen Bedingungen so durchzubringen ist sensationell??

 

Achter wurde Ernst Haneder (Mitsubishi Lancer Evo VIII) aus St. Oswald bei Freistadt, als zweitbester Lokalmatador war er mit dem Resultat dennoch nicht hundertprozentig glücklich. Völlig anders war die Gemütslage bei Ex-Radprofi Martin Fischerlehner. Er fuhr sensationell und hatte am Ende das Glück des Tüchtigen, wodurch er und Co-Pilot Dominik Jahn den Gesamtsieg in der Klasse der Diesel- bzw. Alternativantriebsfahrzeuge feiern konnten. ?Mir taugt?s wenn?s rutscht! Bei solchen Bedingungen ist außerdem unser Leistungsnachteil nicht so gravierend!? Das Pech des Tüchtigen hatte Seppi Stigler: Der VW Golf IV Diesel KitCar-Pilot fiel, nachdem er bereits die Führung übernommen hatte, auf der elften SP nach einem Ausrutscher aus?

 

Den zweiten Platz in der alternativen Klasse sicherte sich Beppo Harrach ? und das bei der Weltpremiere seines gasbetriebenen Mitsubishi Evo VI! ?Bei unserem Ausrutscher hatten wir sehr viel Glück daß wir nicht mehr beschädigt haben. Abgesehen davon bin ich wirklich zufrieden mit dem zweiten Platz, das ist für den ersten Probeeinsatz unter Rennbedingungen nicht schlecht.? Hannes Danzinger, in einem VW Golf GTI ebenfalls mit Gasantrieb unterwegs, hatte das Nachsehen, er wurde ?nur? Dritter der Klasse D9, Michael Böhm (Fiat Stilo) kam auf Rang vier ins Ziel.

 

Die Teilnehmer an der historischen Europameisterschaft waren von den Strecken nicht minder begeistert ? nur der Dauerregen hatte auch ihnen schwer zugesetzt. Am Ende gab es den erwartet überlegenen Sieg von Hans Georg Lindner, der seinen Ford Escort RS 2000 wie immer spektakulär über die Sonderprüfungen prügelte. ?Ich fahre seit dem ersten Tag ohne Differentialsperre, dafür ist es eigentlich toll gelaufen. Ich freue mich über den Sieg beim EM-Lauf und über meinen Sieg in der historischen österreichischen Staatsmeisterschaft?, so Lindner, der noch anmerkte: ?Ich glaube, ich muß in Zukunft öfters EM fahren!? Michael Stoschek und Co Dieter Schneppenheim mußten sich mit Platz fünf zufrieden geben.

 

Endstand der Ostarrichi-Rallye nach 12 Prüfungen:

1. Achim Mörtl/Sigi Schwarz, Subaru Impreza 1:49:30.1 Std.

2. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser, Mitsubishi Evo IX + 11.7 Sek.

3. Mario Saibel/Peter Müller, Mitsubishi Evo VIII + 2:52.2 Min.

4. Franz Sonnleitner/Mario Fahrnberger, Mitsubishi Evo VIII + 3:07.0

5 Johannes Keferböck/Pia Maria Schirnhofer, Mitsubishi Evo VI + 4:04.4

6 Walter Kovar/Barbara Watzl, Mitsubishi Evo VII + 4:12.5

7 David Doppelreiter/Cathi Schmidt, Peugeot 206 S1600 + 5:25.4

8 Ernst Haneder/Daniela Weissengruber, Mitsubishi Evo VIII + 6:21.6

9. Martin Fischerlehner/Dominik Jahn, Skoda Fabia RS TDI + 6:30.4

10. Florian Auer/Markus Peter, Mitsubishi Evo VIII + 6:54.0

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