Ein siebter Platz bei der Rallye Kanarische Inseln reichte Alexey Lukyanuk (Citroën), um sich zum zweiten Mal zum Europameister zu krönen. Glücklich schien der Russe im Ziel dennoch nicht.
„Eine schwierige Rallye und mit meiner heutigen Leistung bin ich nicht zufrieden“, erklärte Lukyanuk, der sich am zweiten Tag nicht nur einen zeitraubenden Ausrutscher leistete, sondern offensichtlich auch einige Zeit brauchte, ehe er das Ergebnis realisierte. „Auf diesen Moment habe ich gewartet, denn es lastete eine Menge Druck auf mir. Jetzt muss ich erst einmal durchatmen.“
Solberg bekommt 100.000 Euro für 2021
Oliver Solberg (VW) verpasste als Gesamt-Vierter zwar die große Sensation, auf Anhieb Europameister zu werden, doch mit dem Titel des Junior-Champions sorgt der 19-jährige weiterhin für Schlagzeilen. „Ein unglaubliches Jahr“, jubelte der Sohn von Ex-Weltmeister Petter, der für diesen Erfolg einen Scheck über 100.000 Euro überreicht bekam – den Betrag muss er jedoch für zwei EM-Läufe 2021 nutzen. „Eigentlich wollten wir in der Europameisterschaft nur Erfahrungen auf Asphalt sammeln, doch jetzt müssen wir uns Gedanken über das nächste Jahr machen und wie wir das Preisgeld einsetzen.“
Der Belgier Grégoire Munster (Hyundai) hatte sich ebenfalls Hoffnungen auf den Junior-Titel gemacht, doch ein früher Plattfuß und anschließendes Pech bei der Reifenwahl warfen ihn chancenlos zurück.
Erster EM-Sieg mit Ford Fiesta Rally2 MkII
Sieger auf Gran Canaria wurde M-Sport-Pilot Adrien Fourmaux der unter höchst anspruchsvollen Bedingungen beweisen konnte, dass der neue Ford Fiesta Rally2 doch siegfähig ist. Fourmaux hatte bereits am Morgen die Führung von Iván Ares (Hyundai) übernommen, diese kurze Zeit später jedoch an Nil Solan (Skoda) verloren. Nachdem sich der Spanier jedoch einen Dreher leistete und durch Reifenschäden weiter zurückfiel, war Fourmaux seinen härtesten Gegner los. Yoann Bonato (Citroën) erreichte mit 25 Sekunden Rückstand als Zweiter das Ziel, Ares landete auf der dritten Position.
Für Marijan Griebel (Citroën) endete der Ausflug nach Gran Canaria auf dem 13. Platz. „Es war kein einfaches Jahr“, meinte der Pfälzer, der zum Sainteloc-Team gewechselt war und in der kurzen Einsatzzeit den C3 R5 nicht immer auf seinen Fahrstil abstimmen konnte. „Ich hoffe wir können in der nächsten Saison wieder etwas auf die Beine stellen.“ Im Gegensatz zu Heinz-Walter Schewe (Porsche) erreichte Albert von Thurn und Taxis (Skoda) das Ziel nach einem technischen Defekt nicht. Dominik Dinkel hatte in seinen Saisonplanungen die Rallye auf Gran Canaria nicht eingeplant und wurde von der Absage der Spa-Rallye überrascht.
Ergebnis Rallye Kanarische Inseln 2020 | |||
1. | Fourmaux / Jamoul | Ford Fiesta Rally2 | 2:12:21.2 |
2. | Bonato / Boulloud | Citroën C3 R5 | +25.0 |
3. | Ares / Vázquez | Hyundai i20 R5 | +55.7 |
4. | Solberg / Johnston | Volkswagen Polo GTI R5 | +1:17.5 |
5. | Suárez / Iglesias | Škoda Fabia Rally2 evo | +1:39.1 |
6. | Mikkelsen / Jæger | Škoda Fabia Rally2 evo | +1:48.9 |
7. | Lukyanuk / Arnautov | Citroën C3 R5 | +2:10.6 |
8. | Devine / Fulton | Hyundai i20 R5 | +2:25.8 |
9. | Monzón / Déniz | Citroën C3 R5 | +2:32.4 |
10. | Breen / Nagle | Hyundai i20 R5 | +2:33.0 |
13. | Griebel / Winklhofer | Citroën C3 R5 | +3:01.0 |