READY TO RACE

KTM X-Bow

Motorradhersteller KTM wildert im Autorevier. Der Sportwagen X-Bow bietet dem sportlichen Fahrer was das Herz begehrt…und noch viel mehr Freude.

 

Der Vierzylinder-TFSI-Motor mit 240 Pferdestärken macht sicherlich schon in einem Audi sehr viel Spaß, aber man stelle sich doch mal bitte das Triebwerk in einem Fahrzeug mit Leergewicht von unter 800 Kilogramm vor. Das gibt es nicht? Gibt es doch! Der österreichische Motorradhersteller KTM macht es möglich, der vor zwei Jahren die Idee hatte neben den angebotenen Zweirädern auch ein Fahrzeug auf den europäischen Markt zu bringen.

 

Dieses sollte jedoch die Formen und die Charakteristik von KTM widerspiegeln, so machte sich das Designbüro Kiska ans Werk und heraus kam der vergangenes Jahr beim Genfer Automobilsalon vorgestellte X-Bow (-> sprich: Crossbow). Entstanden ist ein Rennwagen mit Straßenzulassung, der dank des von Dallara entwickelten Kohlefaser-Monocoque ein 790-Kilo-Leichtgewicht auf die Räder bringt, welches in 3,9 Sekunden bis auf 100 km/h beschleunigt werden kann.

 

Doch nicht nur die Beschleunigung beeindruckt, denn das bislang nur Rennfahrzeugen vorbehaltene Hightech-Fahrwerk mit einer doppelten Dreieck-Querlenker-Aufhängung schafft es zu beeindrucken und verschafft dem Chauffeur das vielleicht bislang nur vom Go-Kart bekannte Lenkgefühl. Doch die enorme Leistung muss auch gebremst werden, die mächtige Brembo-Anlage bringt den Supersportler-Roadster mit Mittelmotor und Turbopower nach nur 32,9 Meter von 100 km/h zum Stillstand. Einfach beeindruckend!

 

KTM empfiehlt den X-Bow mit einem Helm zu fahren, ohne Windschutzscheibe kein schlechter Ratschlag. Das Lenkrad wird typisch für ein Formel-Fahrzeug beim Ein- und Aussteigen abgenommen, doch mit diesem Auto kann man wirklich im Straßenverkehr unterwegs sein…staunende Blicke von Passanten inklusive. Man muss jedoch auf vieles verzichten: elektronische Hilfen wie ABS und ESP sucht man vergeblich.

 

Servolenkung, Bremskraftverstärker Ein Radio oder eine Klimaanlage sind ebenfalls nicht vorhanden, aber wer braucht so was in solch einem Fahrzeug bei dem man eh nicht über die Alltagstauglichkeit der puren Fahrmaschine zu diskutieren braucht? Dank der Kleinserien-Homologation kann das Fahrzeug neben dem Ursprungsland auch in Deutschland, England, der Schweiz und in den Niederlanden gefahren werden. Überall sonst kann es nur auf Rennstrecken eingesetzt werden, dem eigentlichen Revier des KTM X-Bow.

 

Die Kurvenfliehkraft erreicht dabei bis zu 1,5 G. Doch bevor man jedoch nach dem Kauf auf die Landstraße darf, muss jeder Käufer ein Fahrsicherheitstraining durchlaufen. Rund 350 Exemplare wurden bis Oktober dieses Jahres ausgeliefert und fast fünfmal so viele Vorbestellungen sollen schon vorliegen. Dabei muss KTM jedoch bedenken, dass wegen der Kleinserien-Homologation nicht mehr als 1000 Exemplare im Jahr verkauft werden dürfen.

 

Und dem Rallyefan sei gesagt: Walter Röhrl überzeugte sich von den Fahrqualitäten auf der kleinen italienischen Rennstrecke Varano. Der ehemalige Weltmeister zeigte sich von der Kompromisslosigkeit begeistert, doch diese hat auch einen Preis. Knapp über 62.000 €  kostet der X-Bow, der zuletzt im Rundstreckeneinsatz bei den Läufen zum GT4 European Cup in der Sports Light-Klasse große Erfolge feierte.

 

Mehr Bilder von der Testfahrt im KTM X-Bow...

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