MATCHBALL FÜR MUNDL

Ewig grüßt das Murmeltier

Raimund Baumschlager kann in Weiz seinen zwölften Staatsmeistertitel holen. Starke Konkurrenten wollen die Feier jedoch stören.

Wie in den letzten beiden Jahren kann Raimund Baumschlager auch dieses Mal den Sack in Weiz zumachen. Der Oberösterreicher im Skoda Fabia S2000 steht unmittelbar vor seinem zwölften Staatsmeistertitel. „Das ist natürlich ein schönes Gefühl, weil das ein Ziel ist, auf das ich ganz besonders hingearbeitet habe. Aber noch ist es nicht so weit. Da heißt es erst eine gute Rallye zu fahren. Weiz ist eine schöne, toporganisierte Rallye, aber bei Gott kein einfacher Lauf. Schwierige, schnelle  Prüfungen, und ein klasses Sommergewitter war glaub‘ ich auch noch jedes Mal dabei. Und dass die Konkurrenz sowieso nicht schläft, hat man ja heuer schon ein paar Mal gesehen.“

Die, die nicht schlafen, sind in erster Linie Gerwald Grössing und Hermann Neubauer, die wiederum mit ihren Ford Fiestas anrücken.

Der Vorjahrs-Dritte in Weiz Gerwald Grössing durchlebt heuer eine emotionale Berg- und Talfahrt. Der erste ÖM-Sieg seiner Karriere (im Lavanttal) hier, schwere Unfälle (im Reben- sowie Schneebergland) dort. Gerade deshalb sieht sich der Niederösterreicher vor der Weiz nicht in der Favoritenrolle: „Es wird dermaßen schnell gefahren heuer, dass du ständig am Limit bist. Wir haben zwei heftige Abflüge hinter uns. Da muss man sich wieder ein bissel konsolidieren. Das heißt, ich werde nicht unbedingt das letzte Hemd riskieren. Aber ich denke, schnell werden wir trotzdem sein.“

Hermann Neubauer hat schon zwei Mal angeklopft. In Wolfsberg spielte ihm die Technik, in Pinggau ein Fahrfehler einen unlustigen Streich. „Aber das ist abgehakt. Wichtig war es zu sehen, dass ich, wenn’s mir aufgeht, ganz vorne dabei bin. Deshalb kann ich für Weiz, wo ich letztes Jahr zum ersten Mal in einem S2000-Auto gesessen bin, nur den Sieg im Auge haben. Sich nur einen Podestplatz vorzunehmen, wäre das falsche Ziel.“

Fast schon Podestverwöhnt ist heuer Mario Saibel. Der Wiener im Skoda Fabia S2000 holte einen dritten (Rebenland) und zwei zweite Plätze (Lavanttal, Wechselland). Den Weizer Asphalt strapazierte er letztes Jahr zum ersten Mal mit dem Skoda Fabia S2000 aus der Schmiede von Raimund Baumschlager. „Ich habe viel dazugelernt. Platz zwei in der Staatsmeisterschaft kommt nicht von allein“, ist er zu Recht stolz. Ebenfalls aus dem Hause BRR kommen die S2000-Skodas von Chris Brugger und dem Südafrikaner Henk Lategan. Den blutjungen Nachwuchshoffnungen, Brugger ist 18, Lategan 19 Jahre, traut Teamchef Baumschlager einiges zu. „Brugger hat schon bewiesen, dass er was kann. Nur die Konstanz hat ihm bisher gefehlt. Chris ist für sein Alter schon sehr reif und vernünftig, ich denke, jetzt kann er zeigen, dass er vom Speed her bei den Besten dabei ist. Henk Lategan ist in seiner Heimat Südafrika irrsinnig schnell. Was er braucht, sind Kilometer auf Asphalt. Hier in Weiz hat er jede Gelegenheit dazu. Ich bin selber gespannt, was er  daraus macht.“

Mit einem weitgereisten Mann kann auch das Stohl Racing Team in Weiz aufwarten. Der Japaner Hiroki Arai lenkt einen Subaru Impreza. Teamchef Manfred Stohl: „Hiroki ist der Sohn des bekannten Rallyefahrers Toshi Arai und gilt in Japan als große Zukunftshoffnung. In seiner Heimat gibt es keine Asphaltrallyes, er will aber unbedingt einmal eine fahren. Jetzt bieten wir ihm in Weiz die Gelegenheit dazu. Daher gibt es natürlich auch keinerlei Erwartungshaltung.“

Neben Routinier Walter Mayer im Peugeot 207 S2000 lässt auch ein Mann, der eigentlich aus der Zweirad-Szene bekannt ist, in Weiz den Gasfuß spielen. Motorrad-Ass Günther Knobloch pilotiert einen Mitsubishi Evo IX und freut sich: „Das ist mein erster ÖM-Lauf, mein Saison-Highlight. Ich kann es gar nicht erwarten.“

Der Deutsche Maximilian Koch (Subaru Impreza), Peter Ölsinger (Mitsubishi Evo X), Rene Zweibrot (Mitsubishi Evo IX), Norbert Liebert (Mitsubishi Evo IX), Martin Kalteis (Mitsubishi Evo VII) und  Robert Zitta (Subaru Impreza) komplettieren das interessante Starterfeld in der Division I.

Mit einem Mitsubishi Evo X kommt wie letztes Jahr auch der Reini Sampl wieder nach Weiz. Der querschnittgelähmte Salzburger wird jedoch in der Klasse RC 15 gewertet. Sein Faible für ebenso bekannte wie hübsche Copilotinnen hält Sampl auch dieses Mal aufrecht. Saß 2013 Andreas Aigners Copilotin Barbara Watzl neben ihm, so schnappte er sich diesmal keine geringere als Österreichs WM-Aushängeschild Ilka Minor.

Mehr Infos zur Rallye: www.rallye-weiz.at 

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