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Entscheidung im Waldviertel

Bei der OMV Rally Waldviertel fällt die Entscheidung in der österreichischen Staatsmeisterschaft. Titelverteidiger Raimund Baumschlager hat die besten Chancen.

<strong>ENTSCHEIDUNG:</strong> Im Wald4tel wird der neue Champion gekürt

In dieser Auseinandersetzung wird es gut sein, sich im Vorfeld mit Zettel und Bleistift auszustatten, um schon während der beiden Rallyetage mit zwei differenten Wertungen jederzeit zu wissen, wer die Nase endgültig vorne hat. Dies natürlich nur unter der Voraussetzung, dass alle Fahrer die ihre Nennung abgegeben haben, auch tatsächlich an den Start gehen.

 

Die österreichische Staatsmeisterschaft 2005 sieht vor, dass von den insgesamt 11 Wertungsergebnissen die beiden schlechtesten Resultate von jedem Fahrer zu streichen sind. Diese Vorschau, nach der ARBÖ Steiermark Rallye erstellt, nimmt bereits auf diesen Umstand Rücksicht und bezieht sich schon auf Nettopunkte. Derzeit in Führung ist Titelverteidiger Raimund Baumschlager mit 74 Punkten (Brutto 82). Dahinter liegt Achim Mörtl mit 68 Zählern (Brutto 68). Auf Platz Drei findet man den Ungarn Krisztian Hideg mit 56 Punkten (Brutto 62) vor Andreas Waldherr 51 Zähler (Brutto 56).

 

Baumschlager wird bei der OMV Rally Waldviertel seinen Mitsubishi Evo VIII, den Siegerwagen von der Steiermarkrallye einsetzen. Mörtl, der die letzten beiden Rallyes wegen Finanzierungsproblemen freiwillig ausgelassen hat, wird mit Hilfe eines privaten Sponsors im Waldviertel, ein Toyota World Rallye Car einsetzen. Seine Devise um den Titel einzufahren ist einfach: ?Ich muss versuchen an beiden Tagen auf Sieg zu fahren und mir insgesamt 24 Punkte zu holen.?

 

Damit hätte der Kärntner 92 Zähler auf seinem Konto. Baumschlager müsste um seinen Titel erfolgreich zu verteidigen, zweimal hinter Mörtl Zweiter werden und 93 Punkte erreichen. Bei Punktegleichheit entscheidet in diesem Fall die Mehrheit der Siege, die hätte Mörtl. Ein schwieriges Unterfangen für Beide, wenn man die übrige Konkurrenz mit einbezieht. Daher bleibt Baumschlager relativ cool: ?Ich beteilige mich nicht an den Rechenbeispielen. Für mich ist es wichtig, zweimal so gut als möglich ins Ziel zu kommen. Dann werden wir sehen was dabei herauskommt.?

 

Offen ist auch der Kampf um den dritten Platz in der Meisterschaft. Hier herrschen ähnliche Verhältnisse zwischen Hideg, der im Waldviertel immer schnell ist, und Andreas Waldherr, der VW Zweirad angetrieben Nachteile hat: ? Wir müssen den ersten Schottertag halbwegs überstehen und am 2. Tag versuchen verlorenes Terrain aufzuholen.

 

Aber nicht nur auf diese vier Herren wird es ankommen. Um den Sieg fahren weitere namhafte Piloten mit. Da ist einmal Stepan Vojtech. Der OMV Tscheche, im letzten Jahr Gesamtzweiter, wird wieder sein Peugeot 206 WRC an den Start bringen. Dazu kommt David Doppelreiter mit dem Skoda WRC, der noch einen Gedanken offen lässt: ?Ich überlege noch, ob ich an beiden Tagen unterwegs bin. Am ersten Tag ist sehr viel Schotter, da müsste ich ein eigenes Fahrwerk und Reifen haben. Da die finanziellen Mittel schon begrenzt sind, tendiere ich zur Variante am Freitag zu starten und erst am Samstag auf Asphalt richtig Gas zu geben. Sollte es aber noch Geld geben, fahre ich an beiden Tagen voll. Auch das Wetter wird eine Rolle spielen, bis jetzt bin ich mit dem WRC nur ein ?Schönwetterfahrer? gewesen.?

 

Für die eigentliche Sensation im österreichischen Lager sorgt aber Toto Wolff. Der Wiener der über die Rundstrecke in den Rallyesport gekommen ist, wird erstmals mit einem Toyota World Rallye Car zu sehen sein: ?Als ich voriges Jahr mit dem Rallyesport begonnen habe, war mir immer klar, dass ich zumindest einmal in einem World Rallye Car sitzen muss. Nachdem ich nun sowohl mit dem Gruppe-N, als auch mit dem Gruppe A-Auto genügend Kilometer gesammelt habe, hat sich kurzfristig die Möglichkeit ergeben, so ein Auto zu fahren. Und welche Rallye könnte für so ein Debüt besser sein, als die OMV Rally Waldviertel. Ich freue mich schon sehr auf diesen Auftritt. Mal sehen, wie ich mit dem WRC zu Recht komme, wie schnell ich die Umstellung schaffen werde."

 

Nicht vergessen darf man auf Johann Holzmüller (Mitsubishi). Der Lokalmatador ist im Waldviertel immer für Überraschungen gut und ist Anwärter auf einen Top Fünf Platz in der Gruppe.

 

Ein Mann wird bei der 25. Auflage dieser Rallye seinen Abschied nehmen und das Lenkrad an den berühmten Nagel hängen. Der Vorarlberger Kurt Adam feiert seine 40. Saison und seine Frau Hanide ihre 25.te. Aus diesem Anlass wird Kurt Adam mit Zylinder und Frack in seinem Gruppe A Seat Ibiza am Start erscheinen.

 

Weitere Infos unter: [URL]www.waldviertel-rallye.at[/URL]

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