Unglaublich spannend verlief der zweite Tag der OMV Burgenland Rallye. Der Überschlag von Raphael Sperrer auf SP 8 zum Auftakt stellte die Gesamtwertung erstmals auf den Kopf, der Leader fiel auf Rang neun zurück. Dann konnte Raimund Baumschlager wegen fehlendem Öldruck zur SP 12 nicht mehr antreten.
Der zweite Platz hinter Franz Wittmann ging an den sensationell fahrenden David Doppelreiter, doch auch der OMV-Youngster hatte nur kurz Freude damit - auf dem Rundkurs in Greinbach nahm der Diesel-Golf plötzlich kein Gas mehr an, damit nahm der Meisterschaftslauf für den Niederösterreicher ein frühes Ende. Doppelreiter war angesichts des sensationellen zweiten Gesamtranges und Diesel-Sieg vor Augen entsprechend deprimiert: "Ich bin derart verärgert, mehr kann ich zu diesem technischen Defekt nicht sagen."
Ebenfalls ohne Glück Top-Favorit Raphael Sperrer. Der Peugeot-Pilot rutschte von der Strecke, der Wagen überschlug sich und blieb verkehrt in einem Hohlraum liegen. Damit verlor man mehr als fünf Minuten, da erst herbeigeeilte Zuschauer geholfen haben, den Wagen aus seiner Zwangsposition zu befreien und wieder auf die Räder zu stellen. Sperrer konnte mit großem Zeitrückstand seine Fahrt fortsetzen.
In der Folge war man versucht den beschädigten Wagen in der Servicezone Oberwart auf Etappen zu reparieren, was der Mechanikercrew auch in Rekordzeit gelungen ist. Ab diesem Zeitpunkt war man nur mehr bemüht in der Gruppe A nach dem vorzeitigen Ausfall von Baumschlager, den zweiten Platz hinter Sieger Wittmann nach Hause zu fahren. Trotzdem zeigte Sperrer an diesem Tag seine Kämpferqualititäten. Er konnte nach einer tollen Aufholjagd auf den letzten Prüfungen von seinem neunten Platz noch auf Platz Drei in der Gesamtwertung nach vorne stoßen, wobei er auf der letzten SP Harrach noch um 5 Sekunden abfangen konnte.
"Leider haben wir unser Bremsproblem nicht in den Griff bekommen. Dadurch haben wir nach dem Ausritt viel Zeit verloren und die Chancen auf einen möglichen Sieg vergeben. Nach diesem Pech können wir mit dem zweiten Platz in der Gruppe A und mit dem dritten Gesamtrang durchaus zufrieden sein. Nun gilt es alle Beteiligten neu zu motivieren um bei der Steiermark- Rallye ganz vorne zu sein und damit die Meisterschaft vorzeitig vor dem letzten Lauf im Waldviertel, zu unseren Gunsten zu entscheiden,? so ein optimistischer Sperrer.
Viermal Wittmann, dreimal Sperrer, zweimal Baumschlager - eine grandiose Bestzeitenjagd auf den Sonderprüfungen brachte die Piloten und Geräte während der Rallye ans Leistungslimit. Altmeister Wittmann bleibt von allem unbeeindruckt, der am Ende souverän die diesjährige Burgenland-Rallye für sich entscheiden konnte.Beppo Harrach sicherte sich mit Rang vier den Sieg in der Gruppe N vor Walter Kovar und Hermann Gassner. Eine tolle Aufholjagd brachte Raphael Sperrer am Ende noch auf Rang drei in der Gesamtwertung nach vorne.
[b]Endstand[/b]
1 WITTMANN Franz / FEICHTINGER, Toyota, 01:26:22
2 STENGG Willi jun. / MOSER Michael, VW, +06:19
3 SPERRER Raphael / CARLSSON Per,Peugeot, +06:33
4 HARRACH Beppo / GEBERT Jutta, Mitsubishi, +06:38
5 KOVAR Walter / KOVAR Lamberta, Mitsubishi,+07:37
