Während der große Favorit Raimund Baumschlager die 1. Etappe der 29. Bosch Super plus-Rallye rund im Pinggau im steirischen Wechselland eigentlich erwartungsgemäß als Führender, wenn auch nur knapp über 3 Sekunden vor seinem ewigen Widersacher, dem Gruppe N-Führenden Achim Mörtl beendet hat, bläst der viertplazierte VW Golf Kit Car-Pilot Andreas Waldherr zur großen Attacke: ?Auch wenn das Wetter eigentlich für die Allrad-Teams spricht, unser neuer Golf liegt so sensationell, daß es eine Sünde wäre, keinen Angriff auf Willi Stengg und seinen Allrad-Mitsubishi zu versuchen. Die Zeit, die wir in SP 3 verloren haben (Anm. 22 sec.) sollten heute noch durchaus zu holen sein. Ich möchte auf jeden Fall auf?s Stockerl.?
Pirelli-Lavanttal-Rallye-Sieger Krisztian Hideg ist in der Nacht unter etwas skurrilen Begleitumständen ausgefallen. Nachdem der Ungar in SP3 wegen eines abgefallenen Turboschlauchs etwas über eine Minute eingebüßt hatte und auf Platz 12 zurückgefallen war, konnte er das Problem auf dem Weg zurück nach Rohrbach selbst reparieren. Kurze Zeit später brach jedoch im Motorraum des Mitsubishi Lancer Evo VI ein Kabelbrand aus, der die Elektrik und damit alle Scheinwerfer lahm legte. Obwohl SP4 abgesagt werden mußte, gab es keine Chance, ohne Licht zurück ins Service zu kommen.
Mit neuem Gesicht startet der Peugeot 206 des Bosch-Piloten David Doppelreiter in die zweite Etappe. Ziemlich zerkrazt und mit einem Zeitmanko von über einer Minute kam der Niederösterreicher aus der Sonderprüfung Nummer drei. Die Straße war ihm ausgegangen.
Die Wertung der Diesel und Fahrzeuge mit alternativem Treibstoff bleibt extrem spannend. Nur knapp 16 sec. trennen die ersten vier mit dem Erdgas-VW Golf V GTI. Hannes Danzinger im Premieren-Auto an der Spitze vor Michael Böhm (Fiat Stilo), Martin Fischerlehner (Skoda Fabia) und Michael Kogler (VW Golf IV TDI Kit Car). Danzinger: ?In der letzten SP Freitag Nacht hatten wir uns ziemlich mit den Reifen vergriffen. Heute gehen wir es konservativ an.?
Bei den Historischen führt nach der 1. Etappe Ford Escort-Pilot Sepp Pointinger aus Mauerbach bei Wien, in der Ford Fiesta-Trophy der Gleisdorfer Daniel Wollinger, in der Suzuki Motorsport-Trophy der Hollabrunner Thomas Heuer.
Was das Wetter betrifft, konzentriert sich der Unsicherheitsfaktor nur noch darauf, ob es im Zuge der 2. Etappe nun mehr oder weniger regnen wird. Die Reifenfrage scheint jedenfalls angesichts unzähliger Wasserlacken auf den Sonderprüfungen kein Thema mehr zu sein.
