Für Ruben Zeltner bedeutet der Sieg in Grünhain den zweiten Volltreffer innerhalb einer Woche nach dem DRS-Sieg in Niederbayern. Doch Grünhain ist nicht Niederbayern: Sonnenschein statt Regenwetter, trockene Pisten statt rutschiger Bahn, BMW M3 statt Porsche 911. Aber Zeltner dominiert auf den sehr anspruchsvollen sechs Sprints durch das Erzgebirge genau so wie vor Wochenfrist: sechs Bestzeiten, Start-Ziel-Sieg, satte 48 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz. „Der BMW hat ein Jahr in der Garage gestanden, vor drei Tagen haben wir ihn rausgeholt und ein wenig abgestaubt“, so Zeltner schmunzelnd.
Rudi Reindl wäre vielleicht näher dran gewesen. Der Bayer erzielt im Ex-Corazza-Lancer zum Auftakt zwischen Pöhla und Breitenbrunn die zweitschnellste Zeit, doch kurz vor dem Ziel der zweiten Prüfung zwischen Markersbach und Crottendorf geht der Motor hoch. Jetzt duellieren sich der Luxemburger Steve Lanners im Evo 10 und der Vorjahressieger Raphael Ramonat, der einen Gruppe-N-Evo 9 erworben hat, um den Ehrenplatz. Ein vorsichtiger Start von Ramonat auf WP 1, ein kleiner Fehler von Zimmer auf WP 2, Sekundengewinn des Luxemburgers auf WP 3 mit der spektakulären langen Ortsdurchfahrt Elterlein und ein kräftiger Endspurt von Ramonat – im Ziel trennen nur sechs Zehntel die beiden Mitsubishi, Zimmer hat die Nase vorn.
Die nächsten drei Plätze gehen an die Gäste aus Oberfranken. Mark Schindler wird im Subaru Vierter, Roland Macht im Cossie Sechster und damit Klassensieger, ein Jahr nach seinem Comeback in Grünhain. Bernd Michel treibt den Astra auf Rang 5 und gewinnt die 2-Liter-Klasse vor seinem Landsmann Helmut Hodel im „alten“ Golf („Mir hat der Regen gefehlt“) und Danny Galle im C-Kadett, der nach drei Jahren wieder einmal das Ziel einer Rallye sieht – trotz Leitplankenkontakt. Bester der Lokalmatadoren wird Bernd Knüpfer im Turbo-Astra als Siebenter und Sieger der Klasse 3B vor Galle und vor Mario Kunstmann, der für sein Heimspiel den Mitsubishi von Dirk Richter angemietet hat.
In den „kleinen“ Klassen holen sich u.a. Sebastian Langlotz (Peugeot 206, CTC), Daniel Voigt (Honda Civic, N/F8), Carsten Wiegand (VW Lupo, H13), Peter Wald (BMW M3, G21), Andreas Huhn (VW Golf, H12), Mirko Graf (Citroen Saxo, N/F9) und Reinhard Gröbner (Toyota Corolla, G19) die Pokale. In der Trabant-Klasse feiern die Teams des veranstaltenden MC Grünhain einen Dreifach-Erfolg mit Andreas Schramm vor Mario Keller und Christoph Raupach.
Kaiserwetter, 107 Starter, 80 im Ziel, ein reibungsloser Ablauf mit pünktlicher Siegerehrung – Grünhain untermauert seinen Ruf als Top-Veranstaltung in Sachsen. Besonders stark der Zuschauerservice mit ausgezeichneten Zuschauerzonen, ausgepfeilter Anfahrt, Verpflegung, Toiletten und Sprecher; dementsprechend viele Zuschauer säumen die Wertungsprüfungen.
Ergebnis 8. ADMV-Rallye Grünhain am 3. September 2011:
01. Ruben Zeltner/Helmar Hinneberg, BMW M3 E36, H15, 20:27,8
02. Steve Zimmer/Steve Lanners, Mitsubishi Evo 10, N3A, +48,0
03. Raphael Ramonat/Steffen Schmidt, Mitsubishi Evo 9, N3A, +48,6
04. Mark Schindler/Chris Linkel, Subaru Impreza STI, F3A, +1:04,4
05. Bernd Michel/Bernd Hartbauer, Opel Astra GSi, H14, +1:14,0
06. Roland Macht/Klaus Roßdeutscher, Ford Escort Cos., H16, +1:29,1
07. Bernd Knüpfer/Alex Hirsch, Opel Astra OPC T., N3B, +1:41,7
08. Helmut Hodel/Wolfgang Plank, VW Golf I, H14, +1:45,7
09. Danny Galle/Dirk Ose, Opel Kadett C 16V, H14, +2:01,3
10. Mario Kunstmann/Heiko Langer, Mitsubishi Evo 6, H16, +2:04,4
GALERIE: Die Bilder der Rallye Grünhain 2011 ...
