Die zehnte Ausgabe des Rallye Race Gollert war wohl die beste Gollert die der Thüringer Wald je gesehen hat. Das Starterfeld war sowohl von der Anzahl her, als auch von der Qualität der starken Besetzung ein Gaumenschmaus für jeden Rallyefan.
Gleich von Beginn untermauerte Norbert Moufang im Opel Kadett C seine Ambitionen auf den Vorjahressieg. Ihm auf den Fersen ausgerechnet der Pilot, der vor genau neun Jahren bereits einmal auf diesem Wertungsprüfungen unterwegs war und damals den Gesamtsieg zur Rallye Wartburg feierte. Kein geringerer als Ruben Zeltner, mit Ehefrau Petra auf dem Beifahrersitz, machte Norbert Moufang das Leben zum diesjährigen Rallye Race Gollert schwer.
Im BMW M3 setzte Zeltner gleich auf der ersten Prüfung die zweitschnellste Zeit mit gerade einmal 0,4 Sekunden Rückstand hinter Moufang. Die nachfolgenden zwei Prüfungsbestzeiten gehörten einzig und alleine Ruben Zeltner, der sich bis zur Halbzeitpause in Wutha-Farnroda mit 1,4 Sekunden Vorsprung an der Spitze der Gesamtwertung behaupten konnte. Der Chef des Sachsenrings legte in der zweiten Schleife noch einmal eine Schippe drauf und holte sich weitere zwei Bestzeiten. Auf der letzten Prüfung knabberte Norbert Moufang noch einmal 2,9 Sekunden vom Vorsprung Zeltners, der reichte jedoch am Ende und das österreichische Ehepaar gewinnt mit 1,6 Sekunden Vorsprung.
Der dritte Rang geht an Lokalmatador Heiko Scholz, der im Honda Civic Type R aus dem Hause Schmack wieder eine enorm starke Leistung zeigte. Ein weiterer lokaler Youngstar landete mit Marcus Künkel im BMW M3 auf Rang fünf. Dahinter reiht sich Dirk Richter im Ford Escort Cosworth ein. Der Dresdner entschied sich am Freitagmittag kurzfristig zum Start zum Gollert. Richter hatte eigentlich zur Havellandrallye genannt, die dortigen Streckenverhältnisse sagten ihm alles andere als zu und so entschied man sich kurzum die Reise in den Thüringer Wald anzutreten.
Nicht in den Kampf um die Spitze konnte der Trusetaler Raphael Ramonat in einem der sieben angetretenen Ford Escort Cosworth eingreifen. Wegen eines defekten Turboschlauches musste der Ford-Pilot bereits auf der ersten Prüfung die Segel streichen. Ebenfalls nicht über die zweite Prüfung hinausgekommen sind die beiden Markenkollegen Rudi Reindl/Michael Ehrle und Jörg Mittelsdorf/Sylvia Eck.
Überschattet wurde das 10. Rallye Race Gollert von einem schweren Unfall des Teams Achim Neurath mit Beifahrer Holger Klaus. Im Ford Escort Cosworth aus dem Fuhrpark von Michael Ehrle zeigten die beiden Hessen eine starke Leistung und lagen zur Halbzeit sogar vor Dirk Richter aus Dresden im „Cossi“. Achim Neurath kam auf der fünften Wertungsprüfung von der Strecke ab und verunfallte schwer. Fahrer und Beifahrer wurden ohne lebensbedrohliche Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Den Gruppensieg in der Gruppe G holte sich Sven Karpa im gemieteten Subaru Impreza STi von Dirk Klemund. Die stark besetzte Klasse der 1300er Gruppe H-Renner entschied Jürgen Kayser im Skoda 130LR, vor Stephan & Christian Reissig im ehemaligen Werks-Skoda Favorit 136 L/A. In der stark umkämpften Trabiklasse siegten Alexander Bader und Falko Reif vor Karsten Liebetrau und Lars Friebel.
Bei den historischen Teilnehmern spielten die Routiniers und mehrfache Histo-Sieger Michael und Hagen Henkel im Lada VFTS ihre ganze Erfahrung aus und gewannen erneut die historische Wertung des Rallye Race Gollert 2009. Platz zwei holen sich Konrad und Steve Richert im Wartburg 353W Gruppe N vor Thorsten Heerlein und Matthias Weiß im Peugeot 205 GTi.
Große Lob und Anerkennung erntete das junge Organisationsteam rund um Organisationsleiter Daniel Lesser am Abend der Veranstaltung. Ein Reibungsloser Ablauf mit zahlreichen Verbesserungen zu den Vorjahren blieben nicht nur den Teams und Teilnehmern unbemerkt, auch einige Sponsoren sagten bereits eine Fortsetzung ihres Engagements für die kommenden Jahre zu.
Ergebnis 10. Rallye Race Gollert 2009:
01. Ruben Zeltner / Petra Zeltner - BMW M3 - 12:43,9
02. Norbert Moufang / Anke Rezac - Opel Kadett C +1,6
03. Heiko Scholz / Michael Hahn - Honda Civic Type R +20,2
04. Lars Anders / Andreas Busch - Mitsubishi Evo 5 +20,8
05. Marcus Künkel / Marcel Eichenauer - BMW M3 +34,8
06. Dirk Richter / Anja Vogel - Ford Escort Cosworth +48,5
07. Patrick Neidhardt / Melanie Luhn - Audi Quattro +53,9
08. Ingo Hanika / Peter Bechthold - VW Golf III +1:10,74
09. Michael Luck / Detlef Menz - VW Golf II +1:12,7
10. Lars Pfeiffer / Beatrice Möcker - VW Golf II +1:27,8
