Rallye News

Wolkenbruch entscheidet Alzey

Bei der 4. ADAC-MSC-Rallye Alzey hatten die 60 gestarteten Teams mit den Urgewalten des Wetters schwer zu kämpfen. Am Ende setzte sich Marc Färber durch.

<strong>Wasser marsch:</strong> Heftige Regenfälle sorgen für Vorentscheidung

[sd] Bis zum Start der Rallye um 14:00 Uhr zeigte sich der Himmel fast wolkenfrei und alle Fahrer machten sich auf eine Hitzeschlacht bei schwülen 30 Grad Außentemperatur gefasst. Dementsprechend starteten die Teilnehmer auf Trockenreifen, was nicht unbedingt die richtige Wahl herausstellen sollte.

 

In der Rallye-Weltmeisterschaft gibt es bereits seit einigen Jahren einen harten Schlagabtausch zwischen Mitsubishi und Subaru um die Krone in der Gruppe N. Ähnlich spannend und mit einer Fahrt auf der allerletzten Rille, lieferten sich das Färber-Duo mit Sommer/Lauck ein Spitzenduell um den Gesamtsieg. Mit vielen WP-Kilometern und daraus resultierenden positiven Erfahrungen während der Saarland-Rallye, fuhren Armin Sommer und Bianca Lauck auf den ersten beiden Prüfungen die schnellsten Zeiten, und lagen bereits mit 7,7 Sekunden in Führung vor der erfolgverwöhnten Mitsubishi-Paarung.

 

Doch am Start zur WP3 zeigte sich, dass die beste Startnummer ein unbezwingbarer Joker bei dieser Veranstaltung sein sollte. Innerhalb von wenigen Minuten wurde es dunkel auf der Prüfung, und eine riesige Gewitterfront verdeckte die Sonne. Wie vom Teufel persönlich verfolgt, prügelten Marc und Alexandra ihr Fahrzeug über die erste noch trockene Runde des Kurses, bevor ein Wolkenbruch mit selten gesehenen Regenmengen auf die Strecke nieder ging. Alle Fahrzeuge danach starteten im Nassen und ein Vorsprung von 35,2 Sekunden auf das Subaru-Team belegte mehr als deutlich, wie hoch das Wasser auf der Prüfung stand. Auch noch zwei nachfolgende Bestzeiten konnten den Sieg vom Team Färber nicht mehr gefährden. ?Wir standen am Start und wollten unbedingt so schnell wie möglich losfahren, doch der Starter hielt uns leider zu lange zurück, so dass wir erst im schlimmsten Moment des Gewitters losfahren durften. Wir hätten hier mit großem Vorsprung gewinnen können!?, so der enttäuschte Armin am Abend.

 

Aber auch Marc und Alexandra mussten um ihren Sieg bis zum Ziel zittern! Auf der zweiten Prüfung schlugen Sie Ihr Fahrzeug auf der rechten Seite an einer Mauer an und ein daraus resultierender Querlenkerbruch auf der letzten Prüfung, sorgte für zusätzliche Spannung bis zur Ziellinie. ?Ich wollte schon immer einmal wie Marcus Grönholm mit drei Reifen ins Ziel fahren! Doch wirklich schade für Armin und Bianca, leider zeigt das Ergebnis nicht die richtige Kräfteverteilung bei dieser Veranstaltung?, so Marc als fairer Sportsmann vor der Siegerehrung.

 

Jörg Axel De Fries und Georg Ringhof vervollständigten das Siegerpodest mit einer blitzsauberen Fahrt, und feierten somit einer ihrer bis dato schönsten Erfolge. Auch für Andreas Konrath und Mark Ternes wurde die Veranstaltung zu einem absoluten Highlight. Sie sicherten sich mit dem vierten Gesamtrang den Sieg in der H13 und waren bei den äußerst schlüpfrigen Bedingungen die besten ?Nicht-Allradler?. Knapp dahinter setzten sich Jochen Hirsch und Fritz-Walter Vohl, die in ihrem Ford Escort Cosworth erneut in der Klasse H 15 nicht zu schlagen waren. Alle Bemühungen von Markus und Bernd Brack auf Ihrem flotten Opel Corsa genügten erneut nicht, um die VW-Golf-Treter Marco Decker und Torsten Müller vom der Spitze der H 14 zu verdrängen.

 

Rolf Korell und Diana Meyer drifteten mit ihrem giftgrünen Opel Ascona zum Erfolg in der H 14 und sicherten sich damit einen tollen siebten Rang im Gesamtklassement. In der Gruppe G waren die beiden Gelegenheitsstarter Hildenbeutel/Melchiori auf einem Mazda 323 das Team, das es zu schlagen galt. Kai Hantel ließ sich diesmal von seinem Vater Berthold den richtigen Weg weisen, was schließlich mit einem Klassensieg belohnt wurde. In der G 18 ließen die beiden Lokalmatadoren Gernot und Sandra Gräf nichts anbrennen und verwiesen ihre Verfolger auf die weiteren Plätze.

 

Beim Sieg in der Klasse N 3 ging es augenscheinlich auch um die Wertung der besten ?Springer? an der berühmten Kuppe in der Nähe des Rallyezentrums. Hier profitierten schließlich Michael und Benjamin Schäfer auf Ihrem Peugeot 205 von einem kleinen Missgeschick von Tim Unbescheid und Simone Kölbach. Die VW-Besatzung flog sehr weit, kam bei der harten Landung schon ein wenig ins Trudeln und bog unplanmäßig in den Acker ab. Aber auch das Team Schäfer hatte hier jede Menge Spaß und erhielt von der versammelten Menge Traumnoten für Ihre schöne Flugeinlagen..

 

Ein kurioser Zwischenfall ereignete sich auf der zweiten Sonderprüfung. Ein Fahrzeug kam nach einer Bodenwelle ins Trudeln und stürzte eine ca. 20 Meter tiefe Böschung hinab. Zuerst ging es über dichtes Gebüsch und kleinere Bäume hinweg, bevor es zu einer harten Landung auf zwei dort abgestellten Fahrzeugen kam. Wenigstens wurde die sehr spektakuläre Einlage von den Besitzern mit der Kamera festgehalten und alle Beteiligten kamen mit dem Schrecken davon.

 

Ergebnis der 4. ADAC-MSC-Rallye Alzey

1. Färber Marc / Färber Alexandra Mitsubishi Lancer Evo IV 17:17,6

2. Sommer Armin / Lauck Bianca Subaru Impreza WRX STI + 18,5

3. De Fries Jörg / Ringhof Georg Mitsubishi Lancer Evo V + 32,2

4. Konrath Andreas / Ternes Mark Opel Kadett E + 1:00,5

5. Hirsch Jochen / Vohl Fritz-Walter Ford Escort Cosworth + 1:01,7

6. Decker Marco / Müller Torsten VW Golf + 1:20,9

7. Korell Rolf / Meyer Diana Opel Ascona B + 1:30,8

8. Brack Markus / Brack Bernd Opel Corsa + 1:34,9

9. Steffensky Christian / Hilt Franz-Josef Opel Corsa + 1:35,1

10. Schlink Frank / Satter Martin Seat Ibiza Cupra + 1:49,1

16. Hildenbeutel Matthias / Melchiori Werner Mazda 323 + 2:06,5

17. Hantel Kai / Hantel Berthold Citroen Saxo VTS + 2:09,9

22. Gräf Gernot / Gräf Sandra Audi A 3 + 2:38,8

25. Schäfer Michael / Schäfer Benjamin Peugeot 205 + 2:40,7

29. Möller Jochen / Weiniger Tina Audi 80 GTE + 2:57,7

47. Eckhart Thomas / Eckhart Rene Opel Corsa + 4:55,1

« zurück