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Umfangreicher Sicherheitskatalog für Elektro-Cup

Weil Opel in Kürze mit dem Corsa-e Rally das erste Elektro-Rallyeauto einsetzen will, müssen umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Nicht nur im Auto, sondern auch darum herum.

Die Sicherheit von Elektroautos im Allgemeinen ist immer wieder ein großes Thema. Entsprechend intensiv arbeitet man bei Opel daran, dass der Corsa-e Rally im Falle eines Falles keine negativen Schlagzeilen verursacht. Die entsprechenden Maßnahmen sind umfangreich.

Im Unterboden des Corsa-e Rally schützt der serienmäßige Rahmen aus hochfestem Stahl die 18 Batteriemodule, die ihrerseits in einem Batteriegehäuse verbaut sind. Zudem verfügt das Rennfahrzeug über eine zweiteilige Schutzplatte aus fünf Millimeter dickem Aluminium. Des weiteren entspricht der Corsa-e Rally dem amerikanischen FMVSS-Standard (Federal Motor Vehicle Safety Standard) für einen Heckaufprall mit 80 km/h.

Darüber hinaus erfüllt der Corsa-e Rally, ebenso wie sein Serienpendant, die Regelung UN ECE R100.02. Diese definiert die Bedingungen für die Genehmigung der Fahrzeuge hinsichtlich der speziellen Anforderungen an den Elektroantrieb von Straßenfahrzeugen und ihre Antriebsbatterien. Das betrifft etwa den Mindest-Isolationswiderstand der Hochvoltkomponenten und -Leitungen sowie den Brandschutz.

Auch die Antriebsbatterien (REESS, Rechargeable Energy Storage Systems) müssen dieser Regelung in Bezug auf mechanische Unversehrtheit, Vibrationen, Wärmeschock, Erschütterungen, Feuerbeständigkeit, Überladungsschutz, Schutz gegen übermäßiges Entladen, Überhitzungsschutz oder externen Kurzschluss vollumfänglich entsprechen.

Die im Rallyeauto vorgeschriebene Feuerlöschanlage ist vom Typ Lifeline Zero 360. Sie arbeitet mit einem elektrisch isolierenden Löschmittel.

Penible Überwachung der Hochvolt-Anlage

Wichtig für den sicheren Betrieb eines elektrischen Rallyefahrzeugs ist auch die permanente Kontrolle der Hochvoltanlage. Verschiedene Störungen haben unterschiedliche Maßnahmen zur Folge. Im Falle eines Isolationsfehlers sorgt eine Sensorik dafür, dass die Anzeigen des Master Alarm Indicator Systems eine Störung des mit bis zu 434 Volt betriebenen Hochvoltsystems umgehend melden. Eine Abschaltung kann dann manuell in- und außerhalb des Cockpits erfolgen. Unabhängig davon wird das HV-System im Falle einer starken Verzögerung, etwa bei einem Unfall, innerhalb von weniger als einer Sekunde komplett abgeschaltet. Der Master Alarm Indicator informiert durch Leuchtsignale jederzeit über den aktuellen Status der Hochvoltanlage.

Umfassende Schulungen für das Sicherheitspersonal

Dass die strengen Sicherheitsbestimmungen während einer Veranstaltung jederzeit eingehalten werden können, liegt in der Hoheit des Deutschen Motor Sport Bundes. Dies betrifft zum einen die technische Spezifikation des Rennfahrzeugs, deren Eckdaten im Anhang J des Internationalen Sportgesetzes (ISG) geregelt sind. Da diese Formulierungen jedoch sehr umfassend und hochspezifisch sind, entwickelt der DMSB derzeit in Zusammenarbeit mit Opel und dem TÜV Thüringen ein Sicherheitskonzept, das den Ansprüchen sowohl von Fachleuten als auch Nutzern in der Praxis gerecht wird.

Eine der wesentlichen Aufgaben für den DMSB liegt in der Schulung der Sportwarte, angefangen von den Streckenposten auf den Wertungsprüfungen bis hin zum Personal im Servicepark. Für alle Personen, die an oder mit einem elektrischen Rennfahrzeug bestimmte Aufgaben zu erfüllen haben, gelten unterschiedliche Sicherheits-Zertifizierungen, die nach den Farbabstufungen Blau-Grün-Gelb-Orange-Rot kategorisiert sind. Nur wer in der Kategorie Rot zertifiziert ist, darf Arbeiten an der Hochvoltanlage des Opel Corsa-e Rally oder eines anderen elektrischen Rennfahrzeugs ausführen.

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