Rallye News

Tolle Show beim Rallyesprint

Eine tolle Show wurde den Zuschauern beim "rallyesprint.eu" geboten. Den Sieg holt Stefan Schneppenheim vor Matthias Kahle.

<strong>SORGTE FÜR DRIFTS:</strong> Matthias Kahle

Beim Rallyesprint gibt einen überraschenden Sieg von Stefan Schneppenheim vor Matthias Kahle und Carsten Alexy, aber im Vordergrund steht das Ziel, den Zuschauern die Faszination des Rallyesports mit Drifts und weiten Sprüngen hautnah rüberzubringen. Dafür hat Jürgen Stehr den ?rallyesprint.eu? im Vogelsbergkreis aus der Taufe gehoben, mit vier Läufen à vier Runden, dessen Herzstück ein Mini-Motodrom auf Stehrs Firmengrundstück ist. ?Eine Rallye ohne Zuschauer ist keine Rallye. Wir wollen die Zuschauer zur Rallye bringen, das ist unser Ziel,? so Jürgen Stehr.

 

Und dieses Ziel wird erreicht. Am Freitagabend kommen rund 6000 Zuschauer, um den Shakedown, das faszinierende Feuerwerk und den ersten Lauf zu erleben. Am Samstag liegt die Zahl in ähnlicher Höhe, dunkle Wolken und mehrere Regenschauer dämpfen den Andrang ein wenig. Für ihr Eintrittsgeld bekommen die Fans viel geboten: gut ausgeschilderte Anfahrt, riesige Parkflächen, kurzer Fußweg zum Motodrom, sichere Schleusen zum Festzelt und eine ausgezeichnete Streckenreportage. Sehen können die Fans hervorragend, denn von den aufgeschütteten Erdhügeln kann man das ?Stehrodrom? mit seinen zehn Kurven und der Sprungkuppe zu 90% einsehen. Die schönsten Drifts zeigen die Teilnehmer auf der weiten 180-Grad-Schotterkurve und der scharfen S-Kombination danach. Ergebnis: Zufriedene Fans und der Wunsch nach baldiger Wiederholung der Show.

 

Natürlich gibt es auch den sportlichen Teil beim Rallyesprint. Matthias Kahle gibt in Storndorf seine Danke-Vorstellung zum Ende der Saison 2006. Mit dem Skoda Fabia WRC zeigt er selbst auf trockenem Asphalt herrliche Drifts und fährt so wunderschön quer, dass sicherlich einige Sekunden dabei draufgehen. Der 19-jährige Este Jaan Mölder im Toyota Corolla WRC übertrifft den vielfachen deutschen Meister sogar in der Disziplin Querfahren (zwei Donuts eingeschlossen!), fällt aber durch einen Reifenschaden im dritten Lauf weit zurück.

 

Für die sportliche Sensation sorgen allerdings zwei Gruppe-N-Mitsubishi. Weniger spektakulär, aber schnörkellos schnell jagt der frühere ADAC-Junior-Meister Ronny Amm den Lancer um den Kurs und erzielt drei von vier Bestzeiten; ein Elektronikdefekt im zweiten Lauf verhindert den Sieg. Den holt sich der erst 20-jährige Senkrechtstarter Stefan Schneppenheim. Mit einer absolut fehlerfreien Fahrt liegt er in der Addition der vier Läufe um 1,7 Sekunden vor Matthias Kahle und kann den ersten Gesamtsieg seiner Karriere feiern.

 

Hinter dem sehr sauber fahrenden Hessen Carsten Alexy im Audi S2 liefern sich die beiden besten Nicht-Allradler einen packenden Fight um Platz 4. Uwe Nittel im Mercedes 190 Evo mit 300 PS an der Hinterachse und Horst Rotter im 225 PS starken Opel Corsa Super 1600 mit Frontantrieb bieten den Fans nicht nur optisch, sondern auch akustisch einen Leckerbissen. Am Ende hat Nittel ? nach einem kleinen Ausrutscher in Lauf 1 ? den Schwaben-Stern um 3 Zehntelsekunden in Front.

 

Viel Beifall erhält ein weiterer Youngster, der 21-jährige Dominik Port aus dem Saarland. Zum Abschluss seiner ersten Rallyesaison lässt er seinen Gruppe-N-Saxo mit Herz und Können richtig fliegen. Am Ende schafft er auf die Zehntelsekunde die gleiche Zeit wie der Routinier Jörg Schuhej im Opel Astra, der vor Wochenfrist den Titel im DMSB Rallye-Pokal errungen hat.

 

Gesamtergebnis Rallyesprint.eu 2006:

1. Schneppenheim/Limbach, Mitsubishi Lancer E8, N5, 35:20,0 Minuten

2. Kahle/Göbel, Skoda Fabia WRC, A9, + 1,7 Sekunden

3. Alexy/Knaus, Audi S2 Quattro, H15, + 28,9 Sek.

4. Nittel/Brömmer, Mercedes 190 E 16V, H14, + 1:06,5 Min.

5. Rotter/Schmidt, Opel Corsa Super 1600, A7, + 1:06,8 Min.

6. Rexhausen/Sagrauske, Mitsubishi Lancer E9, N5, + 1:18,6 Min.

7. Amm/Bufe, Mitsubishi Lancer E6, N5, + 1:39,4 Min.

8. Mölder/Becker, Toyota Corolla WRC, A9, + 2:01,2 Min.

9. Schiffmann/Matejka, BMW M 3, H14, + 2:01,9 Min.

10. Wohlfahrt/Steinacker, Mitsubishi Lancer E3, N5, + 2:23,3 Min.

11. Schuhej/Reith, Opel Astra Gsi 16V, N3, + 2:53,1 Min.

12. Port/Port, Citroen Saxo VTS, N2, + 2:53,1 Min.

 

Im Rahmenprogramm tummeln sich neben den 30 ?Rallyesprintern? auch noch ein Dutzend historische Rallye-Autos auf der Piste. Leicht ergraut beweisen die ehemaligen Meister Reinhard Hainbach (BMW 2002) und Heinz-Walter Schewe (Porsche Carrera), der Vizemeister Michael Gerber (Opel Manta 400), Ex-Hessen-Champion Udo Schwarz (Porsche 911) und der zweimalige DDR-Meister Klaus-Dieter Krügel (Wartburg 353), dass sie nichts oder nur wenig von ihrem früheren Können verlernt haben. Und in den Pausen wuchtet Rallyesprint-Boss Jürgen Stehr seinem Mercedes 450 SLC (Waldegaards 79er WM-Auto) mit VIPs wie dem Biathlon-Champion Alex Wolf Quer um den Kurs!

« zurück