Stormarn-Rallye

Stormarn: Aufregung um Nörenberg-Zeit

In einem BMW-M3-Duell gewinnt Benny Hink im Gruppe-F-Auto die Stormarn-Rallye gegen Axel Nörenberg im Gruppe-H-Fahrzeug.

50 Teams starten zur 31. ADAC-Stormarn-Rallye, die von Trittau aus durch das östliche Hamburger Umland führt. Zwei kurven- und kuppenreiche kurze Sprints und ein weniger anspruchsvoller langer Rundkurs liegen vor den Fahrern. Regen in der Nacht macht die Pisten rutschig und anfällig für Abflüge.

 

Eigentlich sollten die allradgetriebenen Mitsubishi bei diesen Bedingungen das Tempo diktieren. Doch Benjamin Hink und Sascha Birko setzen die erste Bestzeit am Finkhorster Berg; mit dem 340 PS starken Serienmotor im Gruppe-F-BMW M3 und optimaler Reifenwahl verweisen sie Martin Schütte im Mitsubishi Evo 6 und Olaf Müller im BMW 320is knapp auf die Plätze. Der Rest des Feldes büßt schon mehr als zehn Sekunden ein, die nordhessischen Mitfavoriten Axel Nörenberg (BMW M3 CSL) und Stefan Göttig (Mitsubishi Evo 9) verlieren 12 bzw. 20 Sekunden. Hink fährt auch auf der kurzen Mollhagen-Prüfung die schnellste Zeit vor Olaf Müller, doch der Niedersachse nimmt die Rechtskurve 50 Meter hinter dem Ziel nicht ernst genug und versenkt den gelben BMW im Unterholz.

 

Die dritte Prüfung ist ein Rundkurs auf Asphalt-Wirtschaftswegen, auf dem die PS die erste Rolle spielen. Allerdings sind einige Stellen nach dem Regen sehr schmierig, Vorjahressieger Friedel Neumann dreht sich an der Schikane vor der Zielausfahrt ein, passiert die Lichtschanke noch quer und landet direkt dahinter im Zeitlupentempo im Graben. Nörenberg und Göttig fahren die besten Zeiten, doch Hink behauptet bei Halbzeit die Spitze vor Nörenberg und Schütte. In der zweiten Runde macht Hink mit weiteren Bestzeiten auf den Sprints alles klar, doch die Unklarheit über Nörenbergs Zeit in WP 3 (siehe unten) treibt die Führenden zu einem heißen Endspurt. „Sekt oder Selters“ heißt die Devise – und es wird Sekt: Benny Hink und Sascha Birko fahren die fünfte Bestzeit, lassen Nörenberg und Frank Lehmann um sechs Sekunden hinter sich und feiern im Zielort Lütjensee den Gesamtsieg der Stormarn-Rallye. Nörenberg verteidigt den zweiten Rang knapp gegen Martin Schütte und Kay Treder.

 

Hinter Stefan Göttig, Kai-Dieter Kölle im Porsche und Ralf Wierwille im Evo 9 werden Michael Meyer und Daniel Rohde im Golf GTI Siebente. Die beiden Lübecker Routiniers – zusammen 108 Jahre jung – haben ihren gelben 16V-Golf mit wenigen Handgriffen aus der Gruppe H in die Gruppe F befördert und holen auf Anhieb den Klassensieg. In der Fronttriebler-Wertung lassen sie die Gruppe-H-Klassensieger Nils Heitmann (Citroen C2) und Lars Tietjen (Golf GTI) hinter sich. Die schwächelnde Gruppe G sieht den Fiat Punto von Günter Vogt und Frederike Sandberg an der Spitze, bei den CTC-Fahrzeug verblasen Henning Schütt und Klaus Finke im Ford Escort RS die Konkurrenten um mehr als anderthalb Minuten.

 

Für Turbulenzen sorgen die Zeitnehmer. Für Nörenberg wird in der WP 3 eine Fabelzeit notiert, die um eine halbe Minute besser ist als die Zeit von Hink, obwohl sich Nörenberg einen Dreher leistet! Trotz Anmahnungen bleibt die falsche Zeit stundenlang in den Listen – und hätte Nörenberg den Gesamtsieg beschert. Am Ende macht sich die Ansicht breit, dass nach Neumanns Ausritt ein Streckenposten durch die Lichtschranke gelaufen sein könnte. Die von Nörenbergs Co Frank Lehmann gestoppte Zeit wird letztlich gewertet.

 

Ergebnis 31. ADAC-Stormarn-Rallye, Trittau, am 5. April 2014:

01. Benjamin Hink/Sascha Birko, BMW M3 E46, F3B, 20:38,6

02. Axel Nörenberg/Frank Lehmann, BMW M3 CSL E46, H15 +19,9

03. Martin Schütte/Kay Treder, Mitsubishi Evo 6, H16 +24,0

04. Stefan Göttig/Tina Annemüller, Mitsubishi Evo 9, N3A +47,1

05. Kai-Dieter Kölle/Lena Zornig, Porsche 911 Carrera, H15 +1:15,8

06. Ralf Wierwille/Jan Becker, Mitsubishi Evo 9, N3A +1:22,0

07. Michael Meyer/Daniel Rohde, VW Golf 2 GTI, F8 +1:22,2

08. Nils Heitmann/Daniel Hammerich, Citroen C2 R2, H13 +1:28,5

09. Lars Tietjen/Anja Lange, VW Golf 2 GTI, H14 +1:50,6

10. Henning Schütt/Klaus Finke, Ford Escort RS 2000, C24 +2:01,6

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